Fußball

Pokal: Fürth und Hoffenheim weiter Robben bricht Bochums Herz

Toni Kroos glich die Bochumer Führung kurz nach der Pause aus.

Toni Kroos glich die Bochumer Führung kurz nach der Pause aus.

(Foto: REUTERS)

In Halbzeit eins des Pokalduells zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern ist Arjen Robben der Buhmann. Er schafft es, im Strafraum gefoult zu werden und trotzdem Gelb für eine Schwalbe zu sehen. Erst in der Nachspielzeit wird Robben noch zum Münchner Pokalhelden. Im Franken-Derby zwischen Nürnberg und Fürth jubelt am Ende der Zweitligist.

Der FC Bayern München hat seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal mit ganz viel Mühe und noch mehr Glück erledigt. Ohne Glanz setzte sich der Fußball-Rekordmeister mit 2:1 (0:1) beim Zweitligisten VfL Bochum durch und zog zum fünften Mal in Folge ins Viertelfinale ein. Dabei lag kurzzeitig eine Pokalsensation in der Luft, als Giovanni Federico (26.) vor 29.299 Zuschauern im natürlich ausverkauften Bochumer Stadion die Gastgeber in Führung brachte. Doch dank einer starken zweiten Halbzeit drehte das Münchner Star-Ensemble noch die Partie: Toni Kroos (52.) und Arjen Robben (90.+1) mit einem Glückstor sorgten für den Arbeitssieg des Favoriten.

Ab sofort unsterblich: Edgar Prib schoss Fürth zum Sieg in Nürnberg.

Ab sofort unsterblich: Edgar Prib schoss Fürth zum Sieg in Nürnberg.

(Foto: dpa)

Der Zweitliga-Zweite SpVgg Greuther Fürth entschied das prestigeträchtige Franken-Derby gegen den großen Nachbarn 1. FC Nürnberg mit 1:0 (1:0) für sich. Durch ein Kopfballtor von "Chancentod" Edgar Prib (15.), der kürzlich noch für den Fehlschuss des Jahres gesorgt hatte, gewann der Zweitligist das 254. fränkische Fußball-Derby beim "Club" insgesamt verdient. Auch den Platzverweis für Bernd Nehrig, der in der 66. Minute Gelb-Rot sah, steckten die Fürther letztlich weg, wenngleich die Nürnberger insbesondere nach dem Platzverweis vehement auf den Ausgleich drängten und mehrmals Pech im Abschluss hatten.

Im Bundesliga-Duell mit dem Aufsteiger FC Augsburg setzte sich 1899 Hoffenheim mit 2:1 (1:1) durch und schaffte nach der schlechtesten Bundesliga-Hinrunde der Klubgeschichte und den jüngsten Querelen noch einen versöhnlichen Jahresabschluss. Sejad Salihovic per Freistoß (23.) und Vedad Ibisevic (49.) trafen für Hoffenheim. Torsten Oehrl hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (36.). Damit stehen die Kraichgauer wie im Vorjahr im Viertelfinale und dürfen sich über Zusatz-Einnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro freuen.

Heynckes muss laut werden

Thomas Müller und Mario Gomez (r.) begannen das Pokalspiel auf der Bank. Müller beendete es auch dort.

Thomas Müller und Mario Gomez (r.) begannen das Pokalspiel auf der Bank. Müller beendete es auch dort.

(Foto: dpa)

In Bochum machte Jupp Heynckes seine Ankündigung wahr und schonte im letzten Pflichtspiel des Jahres für den souveränen Herbstmeister fast keinen seiner Stars. Nur Bastian Schweinsteiger nach seinem Schlüsselbeinbruch und der angeschlagene Nationalspieler Thomas Müller (Oberschenkelverhärtung) fehlten, zudem musste Torjäger Mario Gomez eine Halbzeit lang für Ivica Olic den Vortritt im Sturm lassen. "Bei Müller ist das Risiko ist zu groß", sagte Heynckes. Im letzten Spiel des Jahres belohnte der Trainer Olic für seine guten Trainingsleistungen. "Ich wollte ihm mal die Gelegenheit geben, dass er von Anfang an spielt."

Zur Pause musste Olic wieder gehen, Gomez kam. "Wir müssen eine Klasse-Leistung abrufen. Das wissen meine Spieler. Ich sehe meine Spieler sehr konzentriert", sagte Heynckes vor dem Anpfiff. Letztendlich war es denn auch so, aber erst nach einer Kabinenpredigt des Trainers in der Halbzeitpause.

Vorher gab Faton Toski den ersten Schuss im laufenden Pokal-Wettbewerb auf das Bayern-Tor ab, Neuer pflückte den Ball von der Linie. Braunschweig und Ingolstadt waren bei ihren Pokal-Niederlagen gegen die Münchner nicht so gefährlich gewesen, wie der momentane Zweitliga-Neunte aus Bochum. Es kam noch besser, wenig später jubelte der Außenseiter. Aydin war auf dem rechten Flügel auf und davon gegangen und kein Münchner war richtig bei der Sache. Ein schneller Querpass, Federico stand goldrichtig, staubte ab und die Bochum-Fans feierten Karneval.

Robben wird gefoult und täuscht

Aufreger vor dem Halbzeitpfiff: Arjen Robben wurde zwar gefoult, produzierte aber trotzdem eine Schwalbe.

Aufreger vor dem Halbzeitpfiff: Arjen Robben wurde zwar gefoult, produzierte aber trotzdem eine Schwalbe.

(Foto: AP)

Im Gegenzug vergab Robben nach Kroos-Flanke den Ausgleich - es war die einzige Möglichkeit der Münchner vor der Pause. Die Bochumer wurden immer kecker und zeigten weiter jene Leidenschaft, die die Bayern vermissen ließen. Wie kläglich sich der haushohe Favorit verkaufte, zeigte Robben kurz vor der Halbzeit. Erst wurde der Star-Stürmer elfmeterreif getroffen. Dann stürmte der Niederländer einen Schritt weiter, ging theatralisch zu Boden und sah völlig zu Recht die Gelbe Karte.

Mit hochrotem Kopf stürmte Heynckes in die Katakomben. Die nun mit ganz anderer Körpersprache spielenden Münchner erspielten sich Chancen im Minutentakt. Ein doppelter Doppelpass zwischen Kroos und Gomez sorgte nach dem Wechsel für den Ausgleich. Nach einer Stunde hatten sich die Bochumer erholt, das Team von Trainer Andreas Bergmann suchte sein Glück mit Kampf und Konter-Fußball. Bei den Münchnern war es vor allem Franck Ribéry, der nach seinem Ausraster gegen Köln wieder gut aufgelegt war, der mit seinen Dribblings auf der linken Seite für Gefahr sorgte. Und der Franzose sorgte dann auch für die Entscheidung, spielte Robben mustergültig frei. Und die Bayern jubelten.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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