Eklat nach EL-Finale Roma-Fans bedrängen Schiri am Flughafen
02.06.2023, 14:16 Uhr
Brauchte auf dem Heimweg Polizeischutz: Anthony Taylor.
(Foto: IMAGO/AFLOSPORT)
Die AS Rom verliert erst das Europa-League-Finale gegen Sevilla und später die Nerven. Die Fans machen es ihrem Trainer José Mourinho nach und gehen Schiedsrichter Anthony Taylor an. Der und seine Familie brauchen am Flughafen Polizeischutz.
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor ist bei der Abreise nach dem Europa-League-Finale in Budapest Videos und Berichten zufolge am Flughafen massiv bedrängt worden. "Wir sind entsetzt über die ungerechtfertigten und verabscheuungswürdigen Beschimpfungen, die gegen Anthony und seine Familie gerichtet wurden", teilte die Profi-Schiedsrichter-Vereinigung der englischen Premier League am Donnerstagabend mit. Taylor selbst äußerte sich bislang nicht.
Videos in den sozialen Medien zeigen, dass Taylor auf dem ungarischen Flughafen von einer Eskorte aus sieben Beamten beschützt werden musste, als einige Fans Plastikbecher und einen Stuhl in seine Richtung warfen. Taylor wurde nicht getroffen. Der Schiedsrichter wurde von seiner Familie begleitet, die sichtlich erschüttert war.
Der Unparteiische war nach dem Sieg des FC Sevilla im Elfmeterschießen gegen die AS Rom insbesondere von Rom-Trainer José Mourinho wüst beschimpft worden. Der Portugiese hatte Taylor in der Tiefgarage der Budapester Final-Arena abgepasst und ihn unter anderem als "Schande" bezeichnet.
Was den Starcoach auch noch weit über eine Stunde nach dem Abpfiff in Rage brachte: Der englische Referee hatte beim Stande von 1:1 in der 75. Minute eine Elfmeter-Entscheidung gegen die Spanier nach einer Videoüberprüfung wieder zurückgenommen. Während der Partie hatte Mourinho darüber hinaus so vehement wie vergeblich einen Platzverweis für Sevillas argentinischen Mittelfeldspieler Erik Lamela gefordert. Für sein Verhalten droht Mourinho eine Strafe durch die Europäische Fußball-Union UEFA.
Auch Roms Sportdirektor kritisierte Taylor scharf. "Der Klub will die Verdienste von Sevilla nicht infrage stellen. Wir haben jedoch die auffälligsten Vorfälle analysiert, und es ist klar, dass der Referee nicht ausgewogen gehandelt hat", so Tiago Pinto.
Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid