Fußball

An ihm war der BVB interessiert? Trainer watscht Star übel ab: 63-Jähriger eher im Kader als er

Trainieren darf Marcus Rashford immerhin mit dem Team.

Trainieren darf Marcus Rashford immerhin mit dem Team.

(Foto: IMAGO/Pro Sports Images)

Manchester United und Ruben Amorim - das ist noch keine Liebesbeziehung. Für den englischen Nationalspieler Marcus Rashford ist der neue Trainer sogar ein Albtraum, denn er gehört nicht mehr zum Kader. Dass der BVB an ihm interessiert ist, mag ob der heftigen Worte Amorims über Rashford überraschen.

Und an diesem Spieler war Borussia Dortmund tatsächlich interessiert? Hört man Ruben Amorim zu, erscheint das absolut erstaunlich. Der Teammanager von Manchester United spricht alles andere als eine Empfehlung für Marcus Rashford aus. Der 1:0-Sieg seines Teams in der Premier League gegen den FC Fulham war das wettbewerbsübergreifend sechste Spiel in Folge, bei dem der englische Nationalspieler nicht mal auf der Bank saß, sondern schlicht gar nicht erst zum Kader gehörte. Schon zuvor war er gestrichen worden, hatte es nur einmal, kurz vor dem Jahreswechsel, auf die Bank geschafft.

Und dabei wird es auch bleiben, so Amorim, der den Job bei Man United am 11. November angetreten hatte. Dem 40-Jährigen gefällt die Einstellung Rashfords nicht. "Der Grund dafür ist das Training, die Art und Weise, wie ich sehe, was Fußballer im Training und im Leben tun sollten, nämlich jeden Tag, jedes Detail. Wenn sich also die Dinge nicht ändern, werde ich mich nicht ändern", sagte Amorim in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Und dann ergänzte er noch etwas, das nichts anderes ist als eine vernichtende Kritik: "Ich setze eher Vital ein, als einen Spieler, der nicht jeden Tag sein Bestes gibt." Vital, das ist Jorge Vital, der Torwarttrainer, der seit Jahren mit Amorim zusammenarbeitet. Gemeinsam waren sie ab 2019 bei Braga im Einsatz. Als Amorim zu Sporting weiterzog, folgte Vital wenige Monate später. Und als der Cheftrainer nun dem Ruf Manchester Uniteds folgte, zog auch Vital von Portugal nach England. Dort besteht also ein enges Vertrauensverhältnis - anders als zu Rashford. Hinzu kommt ein Fakt, der Rashford in noch schlechterem Licht dastehen lässt: Vital ist 63 Jahre alt.

Vom Stammspieler ins Aus

Amorim bekannte mit Blick auf das Spiel gegen Fulham, dass ein temporeicher Spieler wie Rashford dem Team guttun würde: "Uns fehlt es an Tempo und Kraft im Angriff. Aber es ist, wie es ist." Denn von seinen Prinzipien rückt der Coach nicht ab. "Wenn du dein Maximum gibst und die richtigen Dinge tust, können wir jeden Spieler einsetzen." Aber eben auch nur dann.

Es sieht also wirklich nicht danach aus, dass es für Rashford einen Weg zurück in Amorims Kader gibt, selbst wenn der 27-Jährige nach dem Schließen des Transferfensters am 3. Februar noch im Verein ist. Rashford selbst will weg von dem Klub, bei dem er seit seiner Jugend spielt. Aus der Jugend schaffte er 2014 den Sprung ins U18-Team, seit 2016 gehört er zu den Profis - seit Amorim Trainer ist, hat er aber nur vier Spiele bestritten, nur eins davon über die vollen 90 Minuten. Er erzielte dabei immerhin drei Tore.

Vor dem Trainerwechsel waren Rashford nur ein Tor und eine Vorlage gelungen - und da war er noch Stammspieler unter Erik ten Hag. Der hatte aufgrund der schlechten Tabellensituation gehen müssen, weil Amorim noch bei Sporting Verpflichtungen hatte, war für zwei Spiele Man-United-Legende Ruud van Nistelrooy der Mann an der Seitenlinie. Unter Amorim ist die Wende noch nicht wirklich geglückt, was ihn frustriert. "Wir sind wohl das schlechteste Team in der Vereinsgeschichte. Das müssen wir begreifen und vor allem ändern", sagte er vergangene Woche. Angesprochen auf seinen Geburtstag am heutigen Montag sagte er nun: "Es ist nicht 40... Ich bin 50!" Er erklärte witzelnd: "Nach zwei Monaten bei Manchester United bin ich 50."

Mehr zum Thema

Für Amorim läuft es bei Man United nicht gut - für Rashford sieht es noch finsterer aus. Daher will er weg. Erstmals den Klub verlassen. Berichten von Sky und "Bild" zufolge war Borussia Dortmund am Offensivmann interessiert, es gab wohl auch "aussichtsreiche Gespräche", doch spätestens das Aus für Trainer Nuri Sahin habe die Transferpläne durcheinandergewirbelt. Auch deswegen sei Rashford inzwischen nicht mehr interessiert an einem Wechsel in die Bundesliga und orientiere sich in Richtung FC Barcelona.

Wie die Katalanen, die chronisch verschuldet sind und etwa bei Dani Olmo große Probleme mit der Anmeldung bei der Liga haben, den englischen Nationalspieler zahlen wollen, ist allerdings eine Frage. Bei Manchester United soll Rashford derzeit 15 bis 20 Millionen Euro pro Saison verdienen. Auch das ist ein Grund, warum Man United ihn gern loswerden will. Denn sein Vertrag läuft noch bis 2028. Viel Geld für einen Spieler, den der Trainer nicht haben will.

Quelle: ntv.de, ara

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen