Fußball

Rüstungskonzern als Sponsor Rheinmetall steigt groß bei Borussia Dortmund ein

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In seinem Grundwertekodex bekennt sich Borussia Dortmund zu einer gewaltfreien Gesellschaft. Das neue Sponsoring durch den milliardenschweren Rüstungskonzern Rheinmetall erscheint wie ein Widerspruch dazu - der BVB aber hat sich Berichten zufolge intensiv beraten.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird nach übereinstimmenden Medienberichten neuer Sponsor beim Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund. Die Vereinbarung soll eine Laufzeit von drei Jahren haben und einen hohen einstelligen Millionenbetrag pro Jahr einbringen. Rheinmetall und BVB waren für eine Bestätigung noch nicht zu erreichen.

Vor der Zustimmung zu dem finanziell lukrativen Deal mit dem Waffenhersteller soll sich Dortmund Einschätzungen von verschiedensten Spitzenpolitikern eingeholt haben. Auch die internen Gremien und Fanvertreter seien befragt worden, ehe Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sein Okay gegeben habe, berichten die "Ruhr Nachrichten".

Beim "Kicker" heißt es, der BVB habe abgewogen, inwiefern eine Zusammenarbeit mit dem DAX-Konzern zum Ende 2022 verabschiedeten Grundwertekodex passt. Darin steht unter anderem als Ziel "eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus, LSBTI+-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung". Angesichts der Bedrohung durch Russland sei in den Beratungen jedoch der Schluss erfolgt, dass der Schutz der Demokratie auch eine wehrhafte Verteidigung umfasse.

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Rheinmetall profitiert von dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022. Der Aktienkurs von Deutschlands größter Waffenschmiede verfünffachte sich seither in etwa. Der Konzern erhält zudem zusätzliche Mittel von der Bundesregierung. Aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr bekommt Rheinmetall nach eigener Schätzung Schritt für Schritt etwa 30 Milliarden - dies verteilt auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, was bei Rüstungsaufträgen üblich ist.

Das Logo des Konzerns soll bereits am Mittwoch während der Dortmunder Vorbereitungen auf das Finale der Champions League auf Werbebanden sichtbar sein. Die Trikots sollen von der Vereinbarung nicht betroffen sein. Die Borussen treffen am Samstag (21 Uhr/ZDF, DAZN und im Liveticker bei ntv.de) im Londoner Wembley-Stadion auf Real Madrid.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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