DFB und DFL erleichtert Russland empört über WM-Ausschluss
28.02.2022, 21:55 Uhr
In der Gazprom Arena in St. Petersburg finden vorerst keine internationalen Spiele mehr statt.
(Foto: imago images/ITAR-TASS)
Die Reaktionen auf den Ausschluss russischer Mannschaft aus allen Fußball-Wettbwerben kommen schnell und sie sind auf beiden Seiten klar. Russland reagiert mit großer Empörung. Der DFB und die DFL hingegen sind erleichtert. Die Äußerungen sind stellvertretend für viele Nationen.
Russland hat mit Empörung auf den Ausschluss russischer Mannschaften aus allen Wettbewerben und der WM in Katar durch den Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union reagiert.
"Die Entscheidung hat einen eindeutig diskriminierenden Charakter und schadet einer großen Zahl von Sportlern, Trainern, Angestellten von Vereinen und Nationalmannschaften und vor allem Millionen von russischen und ausländischen Fans, deren Interessen die internationalen Sportorganisationen in erster Linie schützen müssen", teilte der Russische Fußballverband in einer Erklärung mit.
Der DFB und die DFL haben die Entscheidung hingegen befürwortet, Russland wegen des Überfalls auf die Ukraine von allen internationalen Wettbewerben auszuschließen. "Wer Gewalt ausübt, wer Menschen und Menschenrechte verletzt, wer Krieg führt, verlässt mit seinen Bürgerinnen und Bürgern die Gemeinschaft des Sports", hieß in einer Reaktion des Deutschen Fußball-Bundes.
Leipzig versteht Entscheidung
Ebenso unterstützt der DFB den Beschluss der UEFA, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung zu beenden. Davon betroffen ist neben der Champions League und den Nationalmannschafts-Wettbewerben auch die EURO 2024 in Deutschland.
Die Deutsche Fußball Liga zitierte Geschäftsführerin Donata Hopfen. "Ein internationaler Wettbewerb unter Beteiligung russischer Mannschaften ist in der aktuellen Lage unvorstellbar, während Russland die Ukraine angreift und unschuldige Menschen um ihr Leben und ihre Heimat fürchten müssen", sagte sie. Auch wenn die Entscheidung russische Sportler, Clubs und Fans betrifft, die nicht für die aktuelle Situation verantwortlich sind, "ist dieser Schritt derzeit unumgänglich", betonte Hopfen.
Die gemeinsame Entscheidung der FIFA und der UEFA bedeutet unter anderem, dass Bundesligist RB Leipzig vorzeitig im Viertelfinale der Europa League steht. Die im März angesetzten Achtelfinalspiele zwischen Leipzig und Spartak Moskau finden nicht statt. Nach den entsprechenden UEFA-Regularien ist RB damit automatisch eine Runde weiter. "Auch wenn wir der Meinung sind, dass Sport grundsätzlich verbindet, verstehen und unterstützen wir diese Entscheidung und hoffen, dass bald eine friedliche Lösung des Konfliktes gefunden wird", teilte der Verein aus Sachsen mit.
Die Entscheidung unter dem Eindruck des russischen Krieges gegen die Ukraine hatten FIFA und UEFA am Montag mitgeteilt.
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid