Wie sensationell ist der DFB-Pokal? SC Freiburg hofft, Hoffenheim will's dreckig
03.03.2015, 17:28 Uhr
"Wir können im Moment nicht den Fußball spielen, den ich gerne spielen lassen würde: mutig sein und hoch verteidigen. Dazu fehlt uns die Kraft": Freiburgs Trainer Christian Streich.
(Foto: imago/Horstmüller)
Ach, ist schon wieder DFB-Pokal? Nach vier Monaten Pause steht das Achtelfinale an. Wie stets hoffen die Außenseiter, zur Feier des Tages einen Favoriten besiegen zu können. Nur in Köln nicht. Da gibt's beim Spiel gegen Freiburg nämlich keinen.
Nach mehr als vier Monaten Pause hat das Warten ein Ende. Also, falls irgendjemand darauf gewartet hat. Jedenfalls steht das Achtelfinale im DFB-Pokal an - mit nur einem Erstligaduell. In allen anderen Partien heißt es an diesem Dienstagabend: Bundesligist gegen unterklassiges Team oder umgekehrt. Ob einige der Außenseiter in 90 oder 120 Minuten über sich hinauswachsen? Wir sagen, welche Favoriten aufpassen müssen.
Dynamo Dresden - Borussia Dortmund, ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de: An das bisher letzte Duell der beiden Traditionsklubs im DFB-Pokal erinnert sich wohl keiner gerne zurück. Beim 2:0-Sieg der Borussia 2011 randalierten Dynamo-Fans dermaßen heftig, dass der DFB die Dresdener für ein Jahr vom Pokalwettbewerb ausschloss. Seitdem ist viel Zeit vergangen. In dieser Saison machte der ambitionierte Drittligist als Ruhrgebiets-Pokalschreck auf sich aufmerksam, der VfL Bochum und S04 mussten schon dran glauben. Gegen die Dortmunder fiebert eine ganze Stadt der nächsten Überraschung entgegen. "Für uns ist es das größte Spiel seit über 20 Jahren. Wir haben uns akribisch darauf vorbereitet, auch was die Sicherheit angeht", sagte Dynamo-Geschäftsführer Robert Schäfer. Abwehrmann David Vrzogic ergänzte: "Das Spiel elektrisiert hier alle." Der BVB allerdings will zum Endspiel nach Berlin, präsentiert sich erstarkt und ist gewarnt. >> Sensations-Wahrscheinlichkeit: 35 Prozent
SC Freiburg - 1.FC Köln, 20.30 Uhr, ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de: Einen eindeutigen Favoriten erkennt man beim Duell der beiden abstiegsgefährdeten Erstligisten Freiburg und Köln nicht. Das bislang einzige Aufeinandertreffen in dieser Saison entschied der Sportclub in Köln mit 1:0 für sich. Für FC-Trainer Peter Stöger kein Grund, um am Weiterkommen seiner Mannen zu zweifeln. "Wir möchten die Schwächen des Gegners so ausnutzen, dass wir auswärts gewinnen können", sagte der Österreicher. "Ganz egal ob es ein Pokal- oder ein Meisterschaftsspiel ist, wir nehmen eine Aufgabe nach der anderen zu 100 Prozent ernst." Ähnlich wie Stöger erwartet auch sein Christian Streich ein "offenes Spiel". Allerdings hat der Freiburger Trainer das Problem, auf sechs verletzte Spieler verzichten zu müssen. "Wir können im Moment nicht den Fußball spielen, den ich gerne spielen lassen würde: mutig sein und hoch verteidigen. Dazu fehlt uns die Kraft." >> Sensations-Wahrscheinlichkeit = 0
Bayer Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern, ab19 Uhr im Liveticker bei n-tv.de: Nein, warnen muss man die Fußballer von Bayer Leverkusen vor dem Duell mit dem Tabellendritten aus Liga zwei nicht. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an das Pokal-Achtelfinale gegen eben jenen 1. FC Kaiserslautern im vergangenen Jahr, das nach dem 0:1 nach Verlängerung in der heimischen Bayarena das Ende aller Leverkusener Träume von Berlin bedeutete. Auch wenn mit Roger Schmidt ein neuer Trainer das Sagen hat, bei vielen Spielern dürfte die Schmach noch präsent sein. Aus Lauterer Sicht kommt das Spiel aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Bayer hat nach dem Champions-League-Sieg gegen Atlético Madrid und dem Pflichterfolg in der Liga gegen Freiburg Blut geleckt und will sich weiteres Selbstbewusstsein für die kommenden Wochen holen. Fehlen werden der Werkself der verletzte Leitwolf Lars Bender und der gesperrte Heung-Min Son. Doch auch Kaiserslautern ist von großen Personalsorgen geplagt. Nicht zuletzt, weil er seine Abwehr aufgrund von Verletzungen umbauen muss und mit Marcel Gaus die Schaltzentrale im defensiven Mittelfeld wegen Oberschenkelproblemen fehlt, erklärte Trainer Kosta Runjaic kleinlaut: "Wir sind in Leverkusen nicht nur wegen unserer Ausfälle krasse Außenseiter." >> Sensations-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent
VfR Aalen - TSG Hoffenheim, ab 19 Uhr im Liveticker bei n-tv.de: Allen Grund dazu, kleinlaut zu sein, hat auch der VfR Aalen. Nur der FC St. Pauli steht in der zweiten Liga noch schlechter da als der Klub aus Baden-Württemberg. Trotzdem stellt sich Hoffenheims Coach Markus Gisdol auf eine schwierige und vor allem "dreckige" Partie in der engen Scholz-Arena ein. "Die Platzverhältnisse in Aalen werden sicher nicht gut sein. Es hat noch einmal extrem geregnet. Wir werden relativ schnell ein relativ schweres Geläuf haben", warnte Gisdol seine Profis. Deshalb will der 45-Jährige gegen den Underdog auch keine Stars schonen, obwohl am Wochenende mit Schalke 04 ein Konkurrent um die internationalen Plätze in der Liga wartet. Nur im Tor soll voraussichtlich Ersatzmann Jens Grahl für Oliver Baumann auflaufen. Spielen die Hoffenheimer konzentriert ihren Stiefel runter, dürfte es trotzdem fürs Viertelfinale reichen. >> Sensations-Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent
Quelle: ntv.de, sport.de