Fußball

Pathosgeladene Verkündung Saudi-Arabien bewirbt sich um WM, die ihnen gehört

Verbandschef Yasser Al Misehal (l.) mit Roberto Mancini, dem aktuellen Nationaltrainer Saudi-Arabiens.

Verbandschef Yasser Al Misehal (l.) mit Roberto Mancini, dem aktuellen Nationaltrainer Saudi-Arabiens.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Saudi-Arabien macht die WM-Bewerbung für 2034 offiziell. Nichts anderes war von dem Königreich erwartet worden. Sie sind nach der überraschenden Ankündigung der FIFA in der vergangenen Woche aktuell der einzige Kandidat für das Turnier. Den Gegenkandidaten rennt die Zeit davon.

Saudi-Arabien hat seine Absichtserklärung für eine Bewerbung für die Fußball-WM 2034 beim Weltverband FIFA eingereicht. Das teilte der nationale Verband SAFF mit. "Dies ist der zweite Schritt einer äußerst aufregenden Reise, die die Nation antritt. Letzte Woche haben wir unsere Ambitionen bekannt gegeben, die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2034 auszurichten, und mit dieser offiziellen Einreichung setzen wir unsere Reise fort, die Träume unseres Volkes Wirklichkeit werden zu lassen", wurde Verbandsboss Yasser Al Misehal zitiert.

Erst am Mittwoch hatte das FIFA-Council angekündigt, dass die WM 2030 mit drei Spielen in Uruguay, Argentinien und Paraguay beginnen soll und danach in Marokko, Spanien und Portugal ausgetragen wird. Die Entscheidung muss noch vom FIFA-Kongress bestätigt werden. Zugleich hatte die FIFA mitgeteilt, dass sich für die WM 2034 gemäß dem Rotationsprinzip nur Vertreter aus Asien und Ozeanien bewerben sollen, was als deutliches Zeichen an Saudi-Arabien zu werten war.

Noch keine andere Bewerbung für 2034

Laut SAFF-Mitteilung hätten bereits 70 FIFA-Mitgliedsverbände die Bewerbung unterstützt. Verbände können nur noch bis zum 31. Oktober 2023 ihr Interesse für eine Bewerbung hinterlegen. Im Juli 2024 müssen die endgültigen Bewerbungen bei der FIFA eingereicht werden. Neben Saudi-Arabien hat bislang noch kein weiteres Land eine Bewerbung für 2034 angekündigt.

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Australien, Mitglied im asiatischen Fußballverband, hatte in der Vorwoche angekündigt, eine mögliche Bewerbung zu prüfen. Gemeinsam mit Neuseeland hatten sie in diesem Sommer die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ausgerichtet. Doch Australien wird sich wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Bewerbung machen können. So sicherte der Präsident des asiatischen Verbandes, der aus Bahrain stammende Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa, Saudi-Arabien in der vergangenen Woche bereits Unterstützung zu.

Das Königreich Saudi-Arabien steht wegen Verstößen gegen die Menschenrechte stark in der Kritik. Saudi-Arabien wird dabei vorgeworfen, mit den milliardenschweren Investitionen in den Sport sein Image aufpolieren zu wollen. Erst in diesem Sommer sind zahlreiche Fußballstars für enorm hohe Gehälter in die saudische Liga gewechselt. Ursprünglich wollte Saudi-Arabien bereits die WM 2030 austragen.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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