Solbakken: "Köln enorme Belastung" Schaefer glaubt an FC-Rettung
13.04.2012, 15:37 Uhr
Frank Schaefer wurde als Retter geholt und will mit dem 1. FC Köln auch die Rettung schaffen.
(Foto: REUTERS)
Frank Schaefer übernimmt beim Chaosklub1. FC Köln nicht nur die Rolle des Chefcoaches, sondern auch die des Chefoptimisten. Ohne Hoffnung auf Rettung, sagt er, hätte er den Job gar nicht übernommen. Sein glückloser Vorgänger Stale Solbakken räumt derweil ein, in Köln psychisch enorm gelitten zu haben. Die Fans boykottieren das rheinische Derby.
Der neue Trainer Frank Schaefer ist fest vom Klassenerhalt des stark abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln überzeugt. "Sonst hätte ich die Aufgabe nicht übernommen", sagte der Nachfolger des am Donnerstag entlassenen Ståle Solbakken.
Der 1. FC Köln befinde sich in der schwierigsten Situation der letzten Jahre, sagte Schaefer. Daher sei Voraussetzung für den Klassenerhalt, "dass wir uns als absolute Einheit präsentieren". Nach der Entlassung von Solbakken habe er "keine Sekunde gezögert", als die Anfrage gekommen sei. "Ich hätte es mir vor dieser Stadt, diesen Fans und diesem Verein nie verzeihen können, wenn ich mich der Verantwortung nicht gestellt hätte", sagte Schaefer, der am Morgen unter Ausschluss der Öffentlichkeit das erste Training nach seiner Rückkehr als Chefcoach im Kölner WM-Stadion leitete.
Köln liegt derzeit auf Relegationsplatz und hat mit dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach am Sonntag (15.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker) sowie den Begegnungen gegen den VfB Stuttgart, beim SC Freiburg und gegen Bayern München ein schweres Restprogramm. Unterstützt wird der 48-Jährige in den nächsten Wochen von Co-Trainer Dirk Lottner und Teammanager Stephan Engels. Schaefer hatte den Klub bereits vom 25. Oktober 2010 bis zum 27. April 2011 trainiert und holte dabei 30 Punkte in 22 Spielen. Zuletzt war er beim FC als Koordinator Talententwicklung tätig.
Solbakken hat enorm gelitten

Unfassbar müde: Der gefeuerte Stale Solbakken empfand die Zeit in Köln als enorme Belastung.
(Foto: REUTERS)
Der entlassene Trainer Ståle Solbakken hat unterdessen eingeräumt, während seines Gastspiels beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln sehr gelitten zu haben. "Zum ersten Mal war ich so müde, dass ich nicht aufstehen wollte", sagte Solbakken in einem bisher nicht veröffentlichten Interview mit dem norwegischen Fernsehsender NRK bereits in der vergangenen Woche. Das Leben in Köln sei eine enorme Belastung gewesen - für sich und seine Familie, so der Norweger weiter.
Auch die Leidensfähigkeit der FC-Fans scheint inzwischen überstrapaziert. Für das rheinische Derby wurden 1200 Karten aus dem Kölner Kontingent nicht verkauft und an Mönchengladbach zurückgegeben. Da diese Tickets aus Sicherheitsgründen nicht verkauft werden, findet das 80. Derby nicht vor ausverkauftem Haus statt, sondern vor 53.000 Zuschauern. Gegen Köln feierten die Borussen bislang 43 Siege in 80 Spielen. Die letzten endeten für den FC desaströs: 0:3, 1:5, 0:4.
Quelle: ntv.de, dpa/sid