In Absprache mit dem Sponsor Schalke 04 nimmt "Gazprom" vom Trikot
24.02.2022, 15:36 Uhr
Dieses Trikot wird es so zunächst nicht mehr zu sehen geben.
(Foto: imago images/RHR-Foto)
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine treffen den FC Schalke 04 hart. Der Fußball-Zweitligist ist mit seinem Sponsor Gazprom in der Kritik. Der Schriftzug des russischen Staatskonzerns verschwindet jetzt vom Trikot. Eine Ende des Sponsorings bedeutet das aber noch nicht.
Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 wird nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr mit dem Schriftzug seines russischen Hauptsponsors Gazprom auflaufen. Das gab der Verein bekannt. "Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage" habe sich der Klub dazu entschieden, hieß es in der Mitteilung. "Stattdessen wird 'Schalke 04' auf der Brust der Königsblauen stehen", teilte der Verein mit.
Der Schritt erfolge nach Gesprächen mit Gazprom Germania, dem in Berlin ansässigen Tochterunternehmen des russischen Energiekonzerns. Zuvor hatte das Gazprom-Logo bereits während der Spieltags-Pressekonferenz auf der Trainingsjacke von Coach Dimitrios Grammozis gefehlt. "Über weitere mögliche Schritte wird der Verein zu gegebener Zeit informieren", heißt es.
Am Morgen war bereits bekannt geworden, dass der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig sein Mandat im Schalker Aufsichtsrat niedergelegt hat. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist.
Vertrag mit Gazprom läuft bis 2025
Eine Trennung vom Sponsor bedeutet das aber bislang nicht. Die Diskussionen darum aber laufen innerhalb des Vereins auf Hochtouren. Es werde seine Zeit brauchen, "um verschiedene Dinge zu prüfen und zu beraten", hatte Pressesprecher Marc Siekmann am Morgen angekündigt. Gut möglich, dass also weitere schnelle Maßnahmen folgen.
Der Vertrag der finanziell klammen Knappen mit Gazprom läuft noch bis 2025. In der zweiten Liga sollen vom russischen Gaslieferanten 9 Millionen jährlich fließen, bei einem Aufstieg würde die Summe wohl auf 15 Millionen Euro pro Saison ansteigen. "Auch wir sind von den Bildern schockiert gewesen, die sich da abspielen", so Siekmann weiter. Man sei in "großer Sorge".
"Für den FC Schalke 04 steht außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt, die Mitglieder haben die Gewaltfreiheit im Leitbild festgeschrieben: Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus. S04 hat diese Haltung auch in Gesprächen mit Gazprom Germania geäußert", hatte der Verein bereits am Dienstag mitgeteilt.
Quelle: ntv.de, ara/sid