Huntelaar noch keine Hilfe Schalke patzt gegen Hoffenheim
10.09.2010, 22:44 Uhr
Hoffenheims Vorsah freut sich über seinen Treffer zum 1:0.
(Foto: dpa)
Hoffenheim stürzt Schalke in die Krise: Während das Team aus Baden-Württemberg mit dem 2:0 (1:0) seinen Platz als Spitzenreiter in der Bundesliga ausbaut, warten die Königsblauen trotz millionenteurer Verstärkung auf einen Sieg. Huntelaar und Rául suchen noch ihre Form.
Der FC Schalke 04 steckt auch nach seinen neuen Millionen-Investitionen tief in der Krise. Die Mannschaft von Felix Magath kassierte mit dem 0:2 (0:1) bei Spitzenreiter 1899 Hoffenheim im dritten Saisonspiel die dritte Niederlage. Der Rekordtransfer von Klaas Jan Huntelaar für 14 Millionen Euro zahlte sich noch nicht aus. Der Niederländer hatte bei seinem mit Spannung erwarteten Debüt in der Fußball-Bundesliga in Sinsheim kein Glück. "Wir haben gekämpft und ein gutes Spiel gemacht. Wir müssen weiter hart arbeiten", sagte Huntelaar nach seinem missglückten Start in Königsblau.
Schalke fährt mit dem denkbar geringsten Selbstvertrauen zum Champions-League-Auftakt am Dienstag zu Olympique Lyon - und dann kommt mitten in der Findungsphase im nächsten Bundesliga-Spiel ausgerechnet Borussia Dortmund. "In der Champions League können wir vielleicht etwas wettmachen. In der Bundesliga ist es brisant. Wir wissen, was da auf dem Spiel steht", sagte der enttäuschte Schalke- Schlussmann Manuel Neuer. "Ein Sieg hilft uns, egal ob gegen Lyon oder Dortmund", sagte Trainer Magath mit dem für ihn typischen ironischen Unterton.
Hoffenheim mit "Bilderbuchstart"
Ganz anders ist die Stimmung in Hoffenheim: Die Kraichgauer verteidigten dank der Tore von Isaac Vorsah (37. Minute) und Sejad Salihovic (90.+3) vor 30 150 Zuschauern durch den dritten Saisonsieg die Tabellenführung. "Ich bin begeistert. Wir haben alles richtig gemacht. Das ist ein Bilderbuchstart", sagte 1899-Torwart Tom Starke. Sein Trainer Ralf Rangnick war nicht so euphorisch und bemängelte die weniger gute erste Halbzeit.
Trotz der Niederlage sprach Schalke-Coach Magath von einem "guten Spiel" seiner Mannschaft - und hatte nicht einmal unrecht. Keine zehn Minuten waren gespielt, da hatte Huntelaar die große Chance auf sein erstes Bundesligator. Aus gut zehn Metern schoss der Niederländer entgegen seiner jüngsten Gewohnheiten unbedrängt vorbei. Zuvor waren schon früh die auch nach den Späteinkäufen für 27 Millionen Euro nicht verschwundenen Schalker Unzulänglichkeiten offenbar geworden. Vedad Ibisevic (6.) enteilte dem unerwartet als rechten Verteidiger eingesetzten Christoph Metzelder, strauchelte aber, bevor er zum Schuss ansetzen konnte.
Schalke ohne Glück

Erfolg dringend gesucht: Schalkes Coach Magath ist zugleich für die teuren Transfers verantwortlich.
(Foto: REUTERS)
Bundestrainer Joachim Löw konnte mit seinem Assistenten Hansi Flick als Tribünengast anschließend durchaus eine stabilere Schalker Mannschaft sehen. Die besseren Chancen hatten aber die cleveren Hoffenheimer. Demba Ba (19.) zielte über das Tor. Neuer zeigte gegen Ibisevic (25./31.) zweimal seine ganze Klasse. Gegen den Kopfball von Vorsah nach Flanke von Andreas Beck war auch Deutschlands Nummer 1 machtlos.
Und Königsblau? Bessere Ansätze waren erkennbar. Doch auf Tore wartete Schalke vergeblich. Mit Joel Matip für Metzelder und Alexander Baumjohann für Edu wollte Trainer Magath nach dem Seitenwechsel die Wende einleiten. Doch das Bild blieb das gleiche. Hoffenheim setzte S04 zu. Ibisevic war bei seinen Chancen (57./71.) zu sorglos und im Aufbau zu verspielt. Als Schalke dem Ausgleich ganz nah kam, standen bei einem Huntelaar-Kopfball (59.) Starke und die Latte im Weg. 13-Millionen-Mann José Manuel Jurardo kam in der Schlussphase. Ein Schalker Aufbäumen konnte er aber auch nicht initiieren. Im Gegenteil: Neuer hatte bei dem finalen Freistoß von Salihovic das Nachsehen.
Quelle: ntv.de, Von Ulrike John, dpa