Bloß keine Panik jetztSchlechtestes Rennen seit 1000 Tagen verunsichert Franziska Preuß

Deutschlands beste Biathletin Franziska Preuß legt mit dem schlechtesten Rennen seit drei Jahren einen kapitalen Fehlstart in die Olympia-Saison hin. Gerade der enorme Rückstand im Laufen bereitet Sorgen.
Franziska Preuß suchte nach dem schlechtesten Rennen seit über 1000 Tagen nach Erklärungen, die Aufarbeitung ihres Fehlstarts in den Olympia-Winter dauerte dann doch etwas länger als gewohnt. Es seien "ein paar Fragezeichen dazu gekommen", sagte die Biathletin bedient: "Mich verunsichert das Läuferische, weil ich mich von der Energie gar nicht so schlecht fühle und trotzdem auf jeder Runde ganz schön kassiere."
In der Loipe verlor die Gesamtweltcupsiegerin auf 15 Kilometern mehr als 1:20 Minute auf die Besten, in Kombination mit den vier Strafminuten am Schießstand wurde das erste Individual-Rennen zum Debakel. "Der schlechteste Einzel seit langem", stöhnte Preuß. Letztlich reichte es für die Zweitbeste einer extrem schwachen deutschen Mannschaft mit über drei Minuten Rückstand lediglich zu Rang 29, schlechter war die Bayerin zuletzt am 21. Januar 2023 in Antholz mit Platz 34 in der Verfolgung.
Geht der Plan schief?
"Ich bin nicht so in der allerbesten Form", führte die 31-Jährige aus: "Das war auch der Plan, dass man jetzt nicht Ende November schon top in shape ist, sondern es war schon der Plan, dass man sich jetzt Woche für Woche steigert und da einfach besser wird." Aber dass es mit der verkorksten Staffel und dem Einzel so schlecht losgeht, hätte sie dann doch nicht erwartet. "Es ist, wie es ist. Ich hoffe, dass man sich steigern kann", so die Verfolgungs-Weltmeisterin.
Felix Bitterling mahnte angesichts des frühen Saisonzeitpunkts zur Ruhe. "Man tut gut daran, jetzt nicht in Panik zu verfallen. Das wird mit Sicherheit nicht helfen", sagte der DSV-Sportdirektor im ZDF. Janina Hettich-Walz war als 17. beste Biathletin des Deutschen Skiverbandes. Insgesamt hatten sich die sieben DSV-Frauen an einem "Tag zum Vergessen" (Denise Herrmann-Wick) bei schwierigen Windbedingungen 39 (!) Schießfehler geleistet.
Man müsse jetzt "einfach ruhig bleiben und die Sachen, die man über den Sommer trainiert hat, weiter verfolgen. Und ich bin erst mal froh, dass kein Verfolger dran hängt, sondern dass der Sprint erstmal wieder eine neue Chance bietet, uns anders zu präsentieren", so Bitterling. Das ist auch die große Hoffnung von Preuß. Bis zum Sprint am Freitag (16 Uhr/ZDF und Eurosport) sei "der Kopf wieder frisch", kündigte die deutsche Hoffnungsträgerin an. Der Auftakt-Einzel soll schließlich nur ein Ausrutscher bleiben.