Infantino hatte Turnier vergeben "Schwesterkönigreich" gratuliert Saudi-Arabien zur WM
01.11.2023, 11:07 Uhr
Mutmaßlich wird ein Team 2034 den WM-Pokal in den saudischen Nachthimmel heben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mit einem Instagram-Post vergibt FIFA-Boss Gianni Infantino die Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien. Eigentlich wollte der Weltverband die Bewerbung noch prüfen. Das Land erhält aber schon jetzt die ersten Glückwünsche. Und zeigt sich offen für eine Verlegung des Turniers.
Eigentlich ist gar nichts offiziell. Um die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 austragen zu dürfen, müsste Saudi-Arabien normalerweise noch den formalen Weg gehen. Der Wüstenstaat ist nach dem Rückzieher Australiens zwar der letzte verbliebene Bewerber, damit müsste das Turnier wenigstens vom FIFA-Kongress im letzten Quartal 2024 noch abgenickt werden.
Eigentlich. Aber bei der FIFA und ihrem allmächtigen Boss ist nichts normal. Gianni Infantino, der Chef des Weltverbandes, hat das Turnier am Dienstagabend kurzerhand an Saudi-Arabien vergeben. Per Instagram-Post. Und das, obwohl die FIFA eigentlich angekündigt hat, die Bewerbung nochmals zu prüfen - auch unter dem Gesichtspunkt der Menschenrechte. Experten auf diesem Gebiet weisen unermüdlich auf die "erschreckende" Bilanz des Landes hin.
Doch das ist alles egal, Infantino hat schon entschieden. Und die Einladung nimmt Saudi-Arabien gerne an. Das Land zeigt sich offen dafür, das Turnier - wie schon die WM 2022 - auch im Winter austragen zu können. "Natürlich sind wir für alle Möglichkeiten bereit", sagte der saudische Verbandschef Yasser al-Misehal. Schließlich kann es in Saudi-Arabien wie auch in Katar im Sommer bis zu 50 Grad heiß werden.
Es gebe heutzutage aber auch "viele neue Technologien, die bei der Kühlung oder dem Einbau von Klimaanlagen in den Stadien helfen", sagte al-Misehal bei einer Preisverleihung der Asiatischen Konföderation AFC in der katarischen Hauptstadt Doha: "Außerdem gibt es viele Städte im Königreich, die im Sommer eine wunderbare Atmosphäre bieten."
Und auch sonst ist bei der Turniervergabe nichts normal. Denn Muhammad bin Zayid Al Nahyan, Herrscher der Vereinten Arabischen Emirate, hat seinem "Schwesterkönigreich" schon "viel Glück und Erfolg bei der Organisation der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2034" gewünscht. "Unter der Führung des Hüters der beiden Heiligen Moscheen und Prinz Mohammed bin Salman entwickelt sich das Königreich weiter und gedeiht", schrieb er am Morgen auf X, früher einmal Twitter. Dabei ist das Turnier offiziell noch gar nicht vergeben. Eigentlich.
Quelle: ntv.de, ses