Fußball

Real Madrid ist schwer beleidigt Spanier Rodri gewinnt überraschend den Ballon d'Or 2024

Kann es nicht fassen: Rodri.

Kann es nicht fassen: Rodri.

(Foto: REUTERS)

Der Spanier Rodri ist der Gewinner des Ballon d'Or 2024. Der Mittelfeldspieler von Manchester City setzt sich bei der Wahl überraschend gegen Vinicius Junior durch. Der landet nur auf dem zweiten Rang. Aus Protest boykottieren er und sein Klub Real Madrid die Gala. Toni Kroos schafft es in die Top Ten.

Der spanische Mittelfeldspieler Rodri hat erstmals den Ballon d'Or gewonnen und folgt auf Rekordsieger Lionel Messi. Bei der Gala am heutigen Montagabend in Paris erhielt der 28-Jährige die begehrte Auszeichnung. Dahinter landeten unter anderem Vinicius Junior, Jude Bellingham und Dani Carvajal von Real Madrid. Offenbar war bereits zuvor durchgesickert, dass kein Real-Profi Sieger sein würde - also verzichtete der spanische Fußball-Rekordmeister geschlossen auf eine Reise nach Frankreich.

Alle Ehrungen beim Ballon d'Or

Ballon d'Or (Männer): Rodri (Spanien/Manchester City)

Ballon d'Or (Frauen): Aitana Bonmatí (Spanien/FC Barcelona)

Beste*r Trainer*in (Männer): Carlo Ancelotti (Italien/Real Madrid)

Beste*r Trainer*in (Frauen): Emma Hayes (England/FC Chelsea und USA)

Bester Nachwuchsspieler: Lamine Yamal (Spanien/FC Barcelona)

Bester Torhüter: Emiliano Martínez (Argentinien/Aston Villa)

Bester Torjäger: Harry Kane (England/Bayern München) und Kylian Mbappé (Frankreich/Paris Saint-Germain und Real Madrid)

Erfolgreichster Klub (Männer): Real Madrid

Erfolgreichster Klub (Frauen): FC Barcelona

Soziales Engagement: Jennifer Hermoso (Spanien/CF Pachuca Femenil und Tigres Femenil)

Dies war bei der Gala offensichtlich: Der Programmpunkt, bei dem Real als beste Mannschaft geehrt wurde, wurde nur mit einem Videoeinspieler abgehandelt. Einige Spielerinnen des FC Barcelona waren dagegen anwesend, um die Trophäe für die beste Frauenmannschaft zu erhalten. Emma Hayes, die Preisträgerin unter den Trainerinnen sendete eine Videobotschaft, Real-Trainer Carlo Ancelotti dagegen nicht.

"Gute Freunde kann niemand trennen"

Bei den Fußballerinnen setzte sich Bonmatí gegen ihre Barcelona-Teamkolleginnen Caroline Graham Hansen und Salma Paralluelo durch. Das Trio gewann gemeinsam Meisterschaft, Königsklasse und Pokal. Jungstar Lamine Yamal vom FC Barcelona erhielt die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler - er hatte mit Spanien an der Seite von Rodri bei der Europameisterschaft im Sommer in Deutschland triumphiert.

Die deutschen Kandidaten gingen leer aus. Toni Kroos wurde beim Ballon d'Or Neunter, Florian Wirtz Zwölfter. Antonio Rüdiger belegte den 22., Mats Hummels den 29. Platz. Bayerns Jamal Musiala war bei der Wahl überhaupt nicht berücksichtigt worden. Das hatte beim FC Bayern für Verstimmungen gesorgt.

Vor der Verleihung der Hauptpreise gedachte die versammelte Sport-Prominenz gemeinsam mit Witwe Heidi Beckenbauer und den Kindern Joel und Francesca der im Januar gestorbenen deutschen Ikone. Beckenbauer sei ein "einzigartiger Mann mit einem großen, großen Herzen" gewesen, sagte Heidi Beckenbauer. Im großen Saal erklang das 1966 vom früheren Weltmeister gesungene Lied "Gute Freunde kann niemand trennen". Alte Fotos und Videos wurden gezeigt, ehe wieder die Gegenwart des Fußballs im Mittelpunkt stand.

Rodri nimmt Auszeichnung auf Krücken entgegen

Rodri hatte mit Man City in der vergangenen Saison die englische Meisterschaft gewonnen, im Sommer führte er die spanische Nationalmannschaft in Deutschland zum EM-Titel. Die aktuelle Spielzeit begann für den Spanier mit einem Schock: Im September erlitt Rodri eine schwere Knieverletzung, er fällt mehrere Monate aus. Seinen Ballon d'Or nahm er auf Krücken entgegen.

Mehr zum Thema

Der Ballon d'Or wird seit 1956 vergeben und war lange die Auszeichnung für den besten europäischen Spieler. Von 2010 bis 2015 wurde der Ballon d'Or durch eine Kooperation des französischen Medienkonzerns Groupe Amaury, zu dem "France Football" gehört, mit dem Weltverband FIFA als Preis an die Weltfußballerin und den Weltfußballer vergeben. Seit diesem Jahr besteht die Zusammenarbeit mit der UEFA - die alleinige Wahl des Dachverbands für Europas Fußballerin und Fußballer des Jahres gibt es nicht mehr.

In den vergangenen 20 Jahren waren auf der Shortlist für den Ballon d'Or immer mindestens entweder Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo aufgetaucht. Diesmal war dies nicht der Fall. Seit 2008 hatten die beiden Superstars bis auf die Jahre 2018 (Luka Modrić) und 2022 (Karim Benzema) den Ballon d'Or unter sich ausgemacht.

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen