Vom Spieler zum Cheftrainer Steffen Baumgart kehrt zum 1. FC Union zurück
30.12.2024, 13:56 Uhr
Von blau wechselt Baumgart zu rot.
(Foto: IMAGO/Philipp Szyza)
Nur rund einen Monat ist Steffen Baumgart nach seinem Aus beim HSV arbeitslos, jetzt wird der Traum vieler Fans des 1. FC Union Berlin wahr. Der Trainer übernimmt den abgestürzten Fußball-Bundesligisten. Er folgt auf Bo Svensson, der nur kurz im Amt war.
Der einstige Publikumsliebling Steffen Baumgart kehrt nach mehr als zwei Jahrzehnten zum 1. FC Union Berlin zurück. Der 52 Jahre alte gebürtige Rostocker wird der neue Trainer des zuletzt schwächelnden Fußball-Bundesligisten, das gab der Klub bekannt. Nach Weihnachten hatte Union sich von Bo Svensson getrennt.
"Wir haben uns für Steffen Baumgart entschieden, weil wir überzeugt davon sind, dass er der richtige Trainertyp für uns ist. Seine Art, eine Mannschaft zu führen, Spieler zu fördern und zu fordern, war ein wichtiger Aspekt unserer Entscheidung. Hinzu kommt, dass er Bundesligaerfahrung mitbringt und Union bestens kennt", erklärt Geschäftsführer Horst Heldt in einer Mitteilung. Ins Trainerteam kehren mit Co-Trainer Sebastian Bönig und Spielanalyst Adrian Wittmann zudem zwei langjährige Unioner zurück. Zusätzlich holt Baumgart Co-Trainer René Wagner und Kevin McKenna in sein Team.
Baumgart hatte vom Sommer 2002 an als Profi bei den Unionern in der 2. Liga gespielt, zuletzt als Kapitän. Mit seiner kämpferisch-beherzten Art hatte er es in nur zwei Spielzeiten zum Publikumsliebling geschafft und wurde in beiden Spielzeiten zum "Union-Fußballer des Jahres" gewählt. Mit einer Rückkehr in die Alte Försterei als Trainer war immer wieder einmal spekuliert worden.
"Es ist sicher ein Vorteil, den Verein und viele Menschen hier gut zu kennen. Wir haben keine lange Vorbereitungszeit und werden mit den Spielern intensiv arbeiten, um für die vor uns liegenden Aufgaben gewappnet zu sein", sagte Baumgart, "Union bietet sehr gute Voraussetzungen, um erfolgreich sein zu können. Diese möchte ich gemeinsam mit dem Trainerteam, den Betreuern und der Mannschaft bestmöglich nutzen."
Machtgeschacher als Problem?
Baumgart tritt nun die Nachfolge von Bo Svenssson an. Der Däne war nach nicht einmal einem halben Jahr schon wieder freigestellt worden. Seit dem vorzeitigen Aus von Erfolgstrainer Urs Fischer im November 2023 kehrt auf dem Trainerposten weder Konstanz noch Ruhe ein.
Unter Svensson hatten die Eisernen neun Pflichtspiele nacheinander nicht gewonnen, sechs davon verloren und waren auf den zwölften Tabellenplatz abgerutscht. Und Baumgart war nach der Trennung vom Hamburger SV am 24. November auf dem Markt und verfügbar. Unions Profifußball-Geschäftsführer Heldt und der gebürtige Rostocker kennen sich zudem aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Köln. "Er ist ein Trainer, der keine lange Anlaufzeit braucht und einer Mannschaft schnell eine klare Ausrichtung geben kann", sagte Heldt nun über Baumgart.
Zur neuen Spielzeit hatten die Verantwortlichen um Heldt und den Vereinspräsidenten Dirk Zingler Svensson als neuen Hoffnungsträger präsentiert. Während der Sieglos-Serie schieden die Berliner aber auch noch aus dem DFB-Pokal aus.
Baumgart muss sich schnell auf sein neues Team einstellen. Am 2. Januar steigt Union ins Training nach der kurzen und turbulenten Winterpause ein. Für den kommenden Sonntag - Baumgarts Geburtstag - wurde bereits unter Svensson ein Testspiel gegen den Ligarivalen Holstein Kiel in der Alten Försterei (13 Uhr) angesetzt.
Am 11. Januar kommt es zum Meisterschaftsspiel beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr/Sky). Vier Tage später ist der FC Augsburg zum Hinrunden-Abschluss zu Gast. In die Rückrunde startet Union mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 am 19. Januar (15.30 Uhr/DAZN). Eine Woche später gastieren die Köpenicker in Hamburg bei Aufsteiger St. Pauli (17.30 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker).
Quelle: ntv.de, ara/dpa