"Macht so ein Spiel ärgerlich" Steffen Baumgart schimpft auf Schiris und die UEFA
04.11.2022, 07:04 Uhr
Steffen Baumgart ist nach dem bitteren Ausscheiden seines 1. FC Köln aus der Conference League angefressen. Der Trainer ist nicht einverstanden mit der Leistung der Schiedsrichter und dem Vorgehen der UEFA. "Es ist schwierig im Moment", sagt Baumgart.
Trainer Steffen Baumgart hat die UEFA nach den Erfahrungen mit dem 1. FC Köln in der Europa Conference League mit gewohnt markigen Worten kritisiert. "Das ist der Dienstleister, der soll den Wettbewerb organisieren. Der soll nicht der Mittelpunkt werden des Ganzen", sagte der 50-Jährige nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft durch das 2:2 gegen OGC Nizza. "Ich habe manchmal das Gefühl, dass das ein bisschen umgekehrt ist: Dass wir das Nebenprodukt sind und der Mittelpunkt ist dann was anderes. Und das gefällt mir einfach nicht", sagte Baumgart mit Blick auf die Europäische Fußball-Union.
Es gebe "ganz, ganz viele Sachen", bei denen er denke: "Leute, holt mal euer Zäpfchen aus dem Hintern und bleibt mal ein bisschen locker." Baumgart sagte: "Es geht um Fußball und das fehlt mir einfach ein bisschen. Ich möchte keinem zu nahe treten, aber das nervt mich einfach." Als Beispiel nannte Baumgart aus seiner Sicht unsinnige Protokolle, die man einhalten müsse. Zudem bemängelte er mit Bezug zum vierten Offiziellen am Spielfeldrand: "Die Jungs sind zwei Minuten vor dem Ende in den Emotionen und stehen und dann kommt der Vierte und will die Jungs hinsetzen."
Aktuell nervten den Trainer im dramatischen Spiel gegen OGC Nizza, an dessen Ende für engagierte Kölner das bittere Aus in der Conference League stand, "zwei bittere Momente, die so ein Spiel ärgerlich machen": Vor dem 1:0 der Franzosen hatte Torschütze Gaetan Laborde den Ball mit der Hand berührt. "Wenn er mit der Hand am Ball war, war es kein reguläres Tor", so Baumgart: "Ob es nun eng ist, knapp ist, es ist kein reguläres Tor." Später, nachdem der Bundesligist einen Zwei-Tore-Rückstand mit großer Moral repariert hatte, explodierte das Stadion nach dem vermeintlichen Führungstreffer des 1. FC Köln. Doch der Treffer zum 3:2 fand keine Anerkennung - wegen einer Abseitsstellung von Sargis Adamyan. "Beim 3:2 sagt Sargis, dass er gar nicht am Ball war", sagte Baumgart. Das Problem: In der Gruppenphase der Conference League gibt es keinen Videoassistenten, die Szene konnte im Spiel nicht aufgelöst werden.
Das Spiel und die Leistung des spanischen Schiedsrichters Cesar Soto Grande nutzte Baumgart zur Generalkritik an den Schiedsrichtern, mit denen seine Mannschaft in den vergangenen Wochen zu tun hatte: "Die Art und Weise von den Jungs, die im Moment pfeifen und am Rand stehen … Ich will mich da gar nicht dran gewöhnen, weil nervt dann schon. Nicht nur wegen der Aktion vor dem 0:1, es ist schon mittlerweile ganz interessant. Ich habe gestern einen Elfmeter gesehen, wo der Gegner mit dem Rücken den Ball an die Hand kriegt. Es ist alles ein bisschen schwierig im Moment."
Quelle: ntv.de, ter/dpa