Fußball

Eine halbe Milliarde Euro Superstar Neymar ist für PSG unfassbar teuer

Neymar und PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, Statthalter der katarischen Geldgeber.

Neymar und PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, Statthalter der katarischen Geldgeber.

(Foto: picture alliance / abaca)

Neymar ist ein sehr guter Fußballer, ein globaler Superstar. Doch nennenswerte Titel konnte der Brasilianer seinem aktuellen Arbeitgeber Paris St. Germain noch nicht organisieren. Und dafür ist der 29-Jährige ganz schön teuer. Oder eher: unfassbar teuer.

Es sind mal wieder unglaubliche Zahlen, die die spanische Zeitung "El Mundo" aus dem fußballerischen Paralleluniversum ans Tageslicht förderte: Rund eine halbe Milliarde Euro wird der brasilianische Superstar Neymar seinen Arbeitgeber Paris St. Germain bis 2023 gekostet haben. Dann wäre der Vertrag ausgelaufen, aus dem das Fachblatt jüngst Details veröffentlichte. Demnach verdient der 29-Jährige seit seinem Wechsel 2017 vom FC Barcelona bis 2022 jährlich 43.340.400 Euro, in seinem ursprünglich letzten Vertragsjahr sollten es dann 50.556.117 Euro werden.

Weil Neymar erst im Mai seinen Vertrag bis 2025 zu angeblich gleichen Konditionen verlängerte, wird PSG seinem Angreifer bis dahin mehr als 350 Millionen Euro überwiesen haben. Zusätzlich zu den 222 Millionen Euro, für die die mit katarischen Öl-Milliarden nahezu unbegrenzt alimentierten Pariser den Brasilianer 2017 vom FC Barcelona losgeeist hatten.

Der Ertrag aus dem gewaltigen Investment ist überschaubar: Aufgrund immer wiederkehrender Verletzungsprobleme und mehrerer Sperren bestritt Neymar bisher nur 71 von 156 möglichen Spielen in der heimischen Ligue 1. Auch zum so ersehnten Champions-League-Titel konnte Neymar PSGs hochgerüstetes Edelensemble in den ersten vier Jahren seiner Pariser Ära nicht führen: 2020 scheiterte man im Endspiel von Lissabon am FC Bayern München, im vergangenen Jahr war schon im Halbfinale gegen Manchester City Schluss. Zu allem Überfluss ging sogar die als Pflichtprogramm angesehene heimische Meisterschaft an den OSC Lille.

"Höflich, pünktlich, freundlich"

Im irren Vertragswerk des Brasilianers ist das horrende Grundgehalt allerdings auch nicht an sportliche Erfolge gekoppelt. Dafür verlangt man ausdrücklich anderes vom eigenen Spieler: "Höflich, pünktlich, freundlich und zugänglich für die Fans" von PSG müsse er laut Vertrag sein, wie "El Mundo" schrieb. Außerdem ist es ihm untersagt, öffentliche Erklärungen abzugeben, die dem taktischen Ansatz der Pariser Mannschaft zuwiderlaufen. PSG will, dass sich seine Stars benehmen, koste es, was es wolle. Kollege Thiago Silva bekam 33.000 Euro, um nach Spielen den Fans zu applaudieren, wie die französische Presse 2018 berichtete.

"El Mundo" zufolge hat sich PSG zudem vertraglich verpflichtet, für alle Eventualitäten einzustehen, was mögliche Forderungen des FC Barcelona oder steuerliche Unwägbarkeiten betrifft, die sich infolge des Deals ergeben könnten.

Um endlich die Königsklasse zu gewinnen, rüsteten sie in Paris vor der laufenden Saison noch einmal auf und verpflichteten Lionel Messi, in der Riege der globalen Superstars noch eine ganze Region über dem brasilianischen Großverdiener angesiedelt. Und Neymars neuer Teamkollege verdient in Paris sogar noch ein bisschen mehr - obwohl der sechsmalige Weltfußballer sich deutlich einschränken muss: Gemäß "El Mundo" kassierte der Argentinier und neue Neymar-Kollege seit seiner Unterschrift am 25. November 2017 rund 138 Millionen Euro brutto pro Saison. In Frankreich sind es dagegen "nur" geschätzte 35 Millionen Euro pro Spielzeit - natürlich netto.

Dass Geld allerdings überhaupt keine Rolle spielt, machte der Scheichklub jedoch erst mit Ablauf der letzten Transferperiode eindrücklich deutlich: Ein 200-Millionen-Euro-Angebot von Real Madrid für Kylian Mbappé, den dritten Spieler aus dem Superstar-Segment in Diensten der Franzosen, lehnte man leichterhand ab. Stattdessen wird der französische Weltmeister wohl nach dieser Saison zum spanischen Großklub wechseln. Ablösefrei.

Quelle: ntv.de, ter

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