Carlos Tevez findet es lustig, sein Verein Manchester City "geschmacklos und verwerflich". Das "R.I.P Fergie"-Plakat, mit dem der Argentinier vor 100.000 Fans die dramatisch errungene Meisterschaft feiert und United-Coach Alex Ferguson verhöhnt, beschämt den neuen Titelträger. Auch Tevez zeigt sich später geläutert.

Wie Manchester City am Sonntag die englische Fußballmeisterschaft gewonnen und dem Lokalrivalen United in letzter Sekunde entrissen hat, war denkwürdig, dramatisch, unvergesslich. Zwei Tore in der Nachspielzeit gegen die Queens Park Rangers sicherten City den ersten Meistertitel seit 1968. Viele Fans hatten das Stadion da bereits verlassen, mit Tränen in den Augen.

Unwürdig war dann allerdings, wie City-Stürmer Carlos Tevez den unglaublichen Triumph feierte. Der argentinische Nationalspieler hielt während der Meisterfeier seines Klubs ein Pappschild mit der Aufschrift "R.I.P. Fergie" (Ruhe in Frieden, Fergie) in die Höhe, vor 100.000 Fans.

Es war ein Seitenhieb gegen seinen ehemaligen Teammanager von Manchester United, Alex Ferguson. Dessen Team war nach einem Last-Second-Treffer der Citizens punktgleich hinter dem Stadtrivalen nur auf Platz zwei der englischen Meisterschaft gelandet.

City war die neuerliche Entgleisung des erst im März begnadigten Tevez' sichtlich unangenehm. "Das Plakat ist geschmacklos und verwerflich. Carlos hat einen großen Fehler begangen", sagte ein Sprecher von Manchester City: "Der Verein möchte sich für diese Aktion bei Sir Alex Ferguson und Manchester United entschuldigen."

Auch Tevez gab sich im Nachhinein geläutert. "Ich habe in der ganzen Aufregung nicht nachgedacht. Ich bewundere Sir Alex Ferguson als Mensch und Führungspersönlichkeit", sagte der 28-Jährige. Dem Stürmer war das Plakat während der Meisterparade von einem Fan gereicht worden. Daraufhin hatte es der Argentinier freudestrahlend den Zuschauermassen präsentiert.