"Noch nie gesehen" Timo Werner sorgt gegen Manchester City für Erstaunen
25.11.2024, 19:45 Uhr
Timo Werner
(Foto: IMAGO/News Images)
Timo Werner war Stammspieler in der deutschen Nationalmannschaft und erfolgreicher Torjäger in der Bundesliga. Doch von seiner besten Zeit ist der Stürmer mittlerweile weit entfernt. In England kämpft er um seine Form und setzt ein kleines Ausrufezeichen.
Timo Werner ist gerade einmal 28 Jahre alt und dennoch wirkt es seit Wochen und Monaten, als wäre die große Zeit seiner Karriere als Fußballer bereits vorbei. Der Stürmer kämpft seit einer gefühlten Ewigkeit um seine beste Form. Aktuell bei den Tottenham Hotspur. An diesem Wochenende jedoch sorgte er wieder einmal für positive Schlagzeilen und versetzte Experten in England in Erstaunen.
Gegen den neuen internationalen Krisen-Riesen Manchester City bereitete er das 4:0 durch Brennan Johnson (93.) vor. Jack Grealish, englischer Nationalspieler der "Skyblues", leistet sich an der Mittellinie einen schlimmen Fehlpass, der landet in den Füßen von Werner, der sofort seinen immer noch blendend funktionierenden Turbo auspackt und auf das City-Tor und Gegenspieler Kyle Walker zu rennt. Walker ist einer der schnellsten seiner Zunft und doch wird er von Werner einfach gnadenlos überrannt, der quer legt - Johnson drückt den Ball dann rein.
"Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so an Kyle Walker vorbeigelaufen ist. Timo Werner hat den Turbo eingeschaltet", lobte hernach der BBC-Experte Paul Robinson, ebenfalls einst Profifußballer. Für Werner war es der zweite Assist der Saison, zudem hat er einen Treffer erzielt - ausgerechnet Ende des vergangenen Monats, im Carabao Cup gegen Manchester City. Nach fünf Minuten erzielte er das 1:0, das Spiel gewannen die Hotspur mit 2:1. Damals gestand er, auf dem Weg zum Tor "ein bisschen nervös" gewesen zu sein. Schließlich hatte er "schwierige Wochen" hinter sich, einige "Chancen genau in dieser Position verpasst."
Gegen den ewigen Hohn
Auch in England hatte der Stürmer immer wieder mit Hohn und Spott zu kämpfen, wie auch in der Bundesliga. Aber an diesem 30. Oktober pfiff er drauf, was passieren würde, würde er erneut scheitern. "Ich habe mir gesagt: Was soll schon passieren? Wenn ich noch eine oder mehrere Chancen verpasse, ist das egal", sagte Werner. "Ich will jetzt ein Tor machen." Und er machte das Tor, das hatte er zuvor 234 lange Tage nicht geschafft.
Teammanager Ange Postecoglou wünschte sich danach, dass Werner endlich durchstartet. Ein frommer Wunsch, aber vielleicht ist der Sprint gegen Walker nun ein kleiner Gamechanger für den Stürmer, der noch vor einigen Jahren ein gefragter Mann in der Premier League war. Im Sommer 2020 wechselte er von RB Leipzig zum FC Chelsea, auch der FC Liverpool mit Jürgen Klopp war damals groß interessiert.
Nach einer Rückkehr zu RB, die ebenfalls nicht mehr konstant und nachhaltig erfolgreich war, ist Werner nun zurück auf der Insel, bei Tottenham, wo er bis zum Sommer 2025 auf Leihbasis unter Vertrag steht. Dass die Spurs ihn dann für die festgeschriebene Summe von rund 10 Millionen Euro (8,5 Millionen Pfund) fest verpflichten, scheint derzeit unwahrscheinlich.
Das gilt auch für eine Rückkehr in das unter Bundestrainer Julian Nagelsmann wieder erfolgreiche Nationalteam, für das Werner bislang 57 Mal gespielt und 24 Mal getroffen hat. In der DFB-Elf sind die Plätze in der Offensive hart umkämpft, vor allem jene hinter den überragenden Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz.
Quelle: ntv.de, tno