Fußball

Bitteres Aus in Madrid Toni Kroos findet: "Bayerns Ärger ist berechtigt"

Auch Manuel Neuer war unzufrieden mit Szymon Marciniak.

Auch Manuel Neuer war unzufrieden mit Szymon Marciniak.

(Foto: IMAGO/PA Images)

Ein großes Spiel liefert der FC Bayern München der ewigen Übermannschaft Real Madrid. Am Ende eines spannenden Champions-League-Duells steht dann großer Ärger. Während Madrid jubelt, schimpfen sie beim Bundesligisten. Zurecht, findet Real-Star Toni Kroos.

Der FC Bayern München und Real Madrid liefern sich ein packendes Duell im Halbfinale der Champions League: Nach dem 2:2 aus dem Hinspiel, hat der deutsche Rekordmeister eine Woche später im Bernabeu in der 13. Minute der Nachspielzeit die große Chance, den Zweikampf in die Verlängerung zu schicken. Doch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung verhindert den möglichen Ausgleich.

Der FC Bayern tobte, Trainer Tuchel befand, es sei "nicht die Zeit für Entschuldigungen" des Schiedsrichters Szymon Marciniak. Es nutzte nur nichts, Real Madrid um Mittelfeldspieler Toni Kroos steht mal wieder im Champions-League-Endspiel.

"Handling schlecht"

DFB-Star Kroos kann den Ärger verstehen: "Der Ärger ist irgendwo berechtigt, weil man die Situation einfach zu Ende spielen muss, 100-prozentig", sagte Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen". "Handling schlecht, muss weiterlaufen gelassen werden", urteilt Kroos über die Situation, die Marciniak wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung abpfiff - und sich damit um die Chance brachte, die Situation durch den VAR überprüfen zu lassen.

Den Fehler aber sehe er "hauptsächlich beim Linienrichter", sagt Kroos. "Wenn der jetzt die Fahne hebt, geht der Schiedsrichter davon aus, dass sein Linienrichter das genau so anwendet, vertraut dem, dass das wahrscheinlich drei Meter Abseits war." DAZN-Experte Michael Ballack hatte Marciniaks Assistenten schon direkt nach dem Spiel im Auge: "Es ist nicht unverdient, aber es ist höchst umstritten", sagte der ehemalige Bayern-Profi: "Es ist eine krasse Fehlentscheidung. Der Linienrichter macht den ersten Fehler. Normalerweise muss er warten. Warum hier die Fahne so früh kommt, weiß ich nicht."

Der sonst so souveräne Weltklasse-Schiedsrichter Marciniak hatte kurz vor dem Ende der 15-minütigen Nachspielzeit einen Angriff der Bayern vorzeitig wegen Abseits abgepfiffen, der folgende Treffer von de Ligt zum vermeintlichen Ausgleich zählte nicht. "Die Szene finde ich unglaublich. Ich kann das nicht verstehen, da musst du durchspielen", sagte de Ligt bei DAZN. Marciniak habe sich entschuldigt, berichtete der Verteidiger und fügte hinzu: "Ich möchte nicht sagen, dass Madrid immer Glück hat, aber das macht heute den Unterschied."

"Absolut wilde Szene"

Es blieb beim 1:2 (0:0). Der Traum vom deutschen Finale in Wembley war geplatzt. Der eingewechselte Thomas Müller, der den Ball zu de Ligt geköpft hatte, sprach von einer "absolut wilden" Szene. Und Torhüter Manuel Neuer meinte: "Ich glaube, das weiß er selbst, dass es am Ende ein Fehler war und man die Entscheidung da nicht zu früh treffen darf." Marciniak ist einer der renommiertesten Schiedsrichter der Welt, 2022 hatte der Pole in Katar das WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich geleitet, im vergangenen Jahr pfiff er das Champions-League-Endspiel.

Der FC Bayern stand in Madrid bis wenige Minuten vor Schluss mit einem Bein im Endspiel: Alphonso Davies hatte sein Team mit 1:0 in Führung geschossen, dann nutzte der ehemalige Bundesligaprofi Joselu erst einen Patzer von Manuel Neuer zum Ausgleich (88. Minute) und stürzte den Rekordmeister dann zu Beginn der Nachspielzeit mit seinem Siegtor ins Tal der Tränen. Die Chance, das Schicksal noch einmal zu wenden, wurde dann ganz spät vom Schiedsrichtergespann zunichte gemacht.

Quelle: ntv.de, ter

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