Fußball

Volles Risiko bei Schalke 04 Trainer Reis nimmt keine Rücksicht mehr

Reis weiß um die Gefahr, er nimmt sie aber in Kauf.

Reis weiß um die Gefahr, er nimmt sie aber in Kauf.

(Foto: IMAGO/Langer)

Der FC Schalke 04 kämpft in der Fußball-Bundesliga verbissen um den Klassenerhalt. Der Last-Minute-Sieg gegen Werder Bremen hat frische Kräfte freigesetzt. Doch das Restprogramm könnte kaum schlimmer sein. Trainer Thomas Reis wählt daher einen gefährlichen Weg.

Im verzweifelten Kampf gegen den Abstieg ist Thomas Reis inzwischen (fast) jedes Mittel recht. Schrittweise Wiedereingliederung von Verletzungsrückkehrern? Gibt's nicht mehr. "Wir können die Spieler nicht langsam heranführen, uns steht das Wasser bis zum Hals", kündigte der Trainer von Schalke 04 vor dem kniffligen "Endspiel" beim FSV Mainz 05 an. Notwendiges Risiko ist angesagt, um am Freitag (20.30 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) die Chancen auf den Ligaverbleib zu erhalten.

Reis bemühte sich gar nicht erst, die Gefahr hinter seiner neuen Strohhalm-Strategie kleinzureden. "Wir müssen schauen, dass wir die besten Spieler auf den Rasen schicken", sagte er: "Daher muss ich auch riskieren, dass der eine oder andere Spieler ausfällt." Im Fall von Innenverteidiger Maya Yoshida ging diese Abwägung (vorerst) auf, der Japaner stand nur zwei Wochen nach seinem Muskelfaserriss beim überlebenswichtigen Last-Minute-Sieg gegen Bremen auf dem Platz. Ganz anders sein seit Rückrundenbeginn etablierter Nebenmann Moritz Jenz: Der Abwehrchef wird wegen seiner langwierigen Oberschenkelblessur auch in Mainz "definitiv" keine Rolle spielen.

Notwendiges Risiko hin oder her, bei Jenz ist kurzfristig nichts zu machen. Welch ein Glück für Reis und seine Schalker, dass sich Sepp van den Berg als vielversprechende Innenverteidiger-Alternative bei der Ekstase gegen Bremen geradezu märchenhaft für die Startelf aufdrängte. Sechs Monate hatte die Leihgabe des FC Liverpool nach einem Bänderriss im Sprunggelenk pausiert, dann traf der 21-Jährige nach seiner Einwechslung prompt zum zwischenzeitlichen Ausgleich - und schwärmte anschließend von einem "Traum".

Ein fürchterliches Restprogramm

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Der 2:1-Siegtreffer von Dominick Drexler in der Nachspielzeit glich einem dicken Lebenszeichen im Keller. Die Euphorie rund um die späte Wiederauferstehung in der Schalker Arena hallte auch zu Wochenbeginn nach, mehr als 1000 Fans verfolgten am Montag das öffentliche Training. Um den Glauben an den Klassenerhalt am Leben zu halten, braucht es aber weit mehr als die volle Unterstützung des Umfelds. Zur Erinnerung: Mit 27 Punkten ist S04 weiter Tabellenvorletzter - und muss nach dem Gastspiel bei Europa-Kandidat Mainz noch bei Bayern München, gegen Eintracht Frankfurt und bei RB Leipzig ran.

Dreimal auswärts, nur einmal im heimischen Hexenkessel - und bislang sprangen aus 14 Spielen auf fremdem Platz ganze acht Zähler heraus. "Wir wollen definitiv drei Punkte holen. Wir müssen unsere Auswärtsbilanz aufbessern", sagte Reis. Etwas anderes bleibt ihm ohnehin nicht übrig. Andernfalls kann er früher wieder auf das notwendige Risiko verzichten, als ihm lieb ist.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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