Verhaltensregeln am Fußballfeld Trainer wollen keinen Maulkorb
02.09.2011, 10:25 Uhr
Arsene Wenger während des 2:8-Debakels bei Manchester United.
(Foto: dpa)
An der Seitenlinie tanzen? Ja, aber erst wieder seit der aktuellen Saison. Auf der Tribüne per Rauchzeichen, per Zettelchen oder Handy mit den Mitarbeitern kommunizieren? Verboten für Europas Fußball-Trainer. Die UEFA prüft die Regelung nun. Wohl auch wegen eines prominenten Opfers.
Die Europäische Fußball-Union will das strikte Kommunikationsverbot für gesperrte Trainer überprüfen. Bislang ist diesen die Kontaktaufnahme zu ihrem Team untersagt, wenn sie das Spiel nach vorigen Vergehen nur auf der Tribüne verfolgen dürfen. "Die UEFA wird sich das anschauen", sagte der Technische Direktor des Kontinentalverbands, Andy Roxburgh, nach einem zweitägigen Treffen von europäischen Toptrainern in Nyon.
Vor anderthalb Wochen war Arsene Wenger vom FC Arsenal für zwei Spiele im Europapokal gesperrt worden, weil er von der Tribüne aus mit seinem Betreuerstab telefoniert hatte. Per Mertesacker, der für knapp 9 Millionen Euro zu den "Gunners" gewechselt war, muss sich seine Anweisungen am Spielfeldrand bei diesen Partien also von anderen Mitarbeitern des Stabs abholen. Zudem hatte Wenger die UEFA als "Diktatur" bezeichnet, was ihm eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro eingebracht hatte.
Stehen wieder erlaubt
Diese Saison hatte die UEFA bereits die Verhaltensregeln in der Coachingzone gelockert, die Trainer dürfen das Spiel nun im Stehen verfolgen. Die alte Regelung hatte teilweise zu skurrilen Bildern geführt, als die Coaches bei entscheidenden Spielen von den vierten Offiziellen am Spielfeldrand auf die Bank verwiesen wurden.
Beim Elite-Trainer-Forum nahmen zahlreiche Fußball-Lehrer von europäischen Topclubs teil, aus Deutschland kamen Ralf Rangnick (FC Schalke 04), Felix Magath (VfL Wolfsburg) und Thomas Schaaf. "Es ist immer eine tolle Gelegenheit, hier herzukommen, es ist immer etwas Besonderes", meinte der Coach von Werder Bremen, "wir können Erfahrungen sammeln und auf Dinge aufmerksam werden, die uns vielleicht neue Anregungen geben."
Quelle: ntv.de, rpe/dpa