Fußball

Eintracht mit Fans in Neapel? "Trottel" machen Glasner vor Schicksalsspiel ratlos

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Glasner kann sich nicht erklären, was plötzlich mit seinem Team los ist.

(Foto: picture alliance / Joaquim Ferreira)

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gibt es bei Eintracht Frankfurt viel Aufregung. Fans dürfen nun vielleicht doch mitreisen, aber es fehlt auch an spielerischer Klasse. Seit Wochen geht es bergab. Trainer Oliver Glasner rätselt, warum - und findet nur eine unbefriedigende Antwort.

Ausgerechnet vor dem Schicksalsspiel wirkte Oliver Glasner plötzlich ratlos. Der Trainer von Eintracht Frankfurt zuckte mit den Schultern und breitete fragend die Arme aus. Das Team habe "die beste Bundesliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte" gespielt, stehe "erstmals im Achtelfinale der Champions League", sei "im Viertelfinale des DFB-Pokals" dabei - "und wir haben kein Selbstvertrauen", sagte er. Seine Schlussfolgerung? "Wir sind Trottel."

Jene Leichtigkeit, mit der die Frankfurter in weiten Teilen dieser Spielzeit für Begeisterung gesorgt hatten, ist seit Wochen verflogen, die Suche danach verläuft erfolglos. Kurz vor dem Königsklassen-Kracher bei der SSC Neapel sorgte das 1:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart für Ernüchterung. Selbst der juristische Erfolg mit Blick auf die mögliche Zulassung von Eintracht-Fans beim Achtelfinal-Rückspiel hellte die Stimmung nach der dürftigen Generalprobe nur wenig auf.

Denn: Dass das zuständige Verwaltungsgericht in Italien den Ausschluss der Frankfurter Anhänger gekippt hat, sei zwar "überraschend", sagte Eintracht-Justiziar Philipp Reschke, doch die Freude darüber müsse man "unter einen Vorbehalt stellen. Es kann in alle Richtungen eine weitere Wendung nehmen". Er gehe davon aus, "dass sich am jetzigen Status quo noch etwas ändert". Die Sorge vor Ausschreitungen ist groß in Italien.

Eintracht hofft auf "Schub"

Bei der Eintracht rechnen sie damit, dass die Präfektur Neapel ihrerseits Berufung einlegen wird. Alle Frankfurter, die nach dem Ticket-Verkaufsverbot des italienischen Innenministeriums ihre Flüge und Hotels storniert hatten, können neu planen - allerdings erneut ohne Gewissheit. Eine endgültige Entscheidung über das Gästekontingent könnte Montag oder Dienstag fallen - und damit erst kurz vor der Partie am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker).

Es könne der Mannschaft in dieser schwierigen Phase "einen Schub" geben, wenn die Fans ins Stadion dürften, meinte Kapitän Sebastian Rode, der gegen den VfB die Führung erzielt hatte (55.). Weil Silas (75.) noch ausglich, blieb das von Glasner erhoffte sportliche Erfolgserlebnis aber aus.

Glasner sucht noch "Schalter" fürs Selbstvertrauen

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Ob mit oder ohne Fans - so oder so muss sich die Eintracht steigern, um das 0:2 aus dem Hinspiel im Stadio Diego Armando Maradona noch zu drehen. Leistungsträger wie Mario Götze suchen ihre Topform, Torjäger Randal Kolo Muani, der in Neapel rotgesperrt fehlen wird, fehlt Unterstützung und die Abwehr wackelt. "Es gibt solche Phasen im Fußball und im Leben, in denen nicht alles so einfach ist", sagte Glasner, der trotz des uninspirierten Auftritts Hoffnung verbreitete.

"Wir bereiten uns so vor, dass wir das noch schaffen, was uns keiner zutraut. Wir werden alles, was wir haben, in die Waagschale werfen", versprach der Frankfurter Coach. Nur wie das gelingen soll, wusste Glasner zunächst nicht. Er habe "schon den Schalter in der Kabine gesucht", um das Selbstvertrauen wieder anzuknipsen, "ihn aber noch nicht gefunden".

Quelle: ntv.de, ara/sid

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