Fußball

"Wieso zeigst du mir die Faust?" Tuchel und Streich zoffen sich

Nach dem Remis in Freiburg gerieten die beiden Trainer verbal aneinander.

Nach dem Remis in Freiburg gerieten die beiden Trainer verbal aneinander.

(Foto: dpa)

Auf dem Platz die friedliche Punkteteilung, im Kabinengang dann der große Ärger. Die Trainer Thomas Tuchel und Christian Streich präsentieren sich nach dem 1:1 zwischen Freiburg und Mainz gänzlich unentspannt. Die Gründe für die lautstarke Brüllerei behalten sie lieber für sich. Streich räumt immerhin ein: Es ging um einen Elfer, der gar keiner gewesen sein muss.

Im Spielertunnel krachte es. "Wieso kommst du zehnmal und zeigst mir die Faust? Irgendwann geb' ich dir nicht mehr die Hand", brüllte Thomas Tuchel. Sichtlich erregt schimpfte der Trainer des FSV Mainz 05 nach dem 1:1 (0:0) in Richtung Christian Streich. Der Fußball-Lehrer des SC Freiburg hatte sich während der Partie immer wieder in Richtung Mainzer Bank bewegt. Welche Worte zwischen den seit langem bekannten Kollegen gefallen sind - das wollte auf der Pressekonferenz dann aber keiner mehr sagen. Einen "Wahrnehmungsfehler" nannte Tuchel den Streit und verweigerte wie Streich jeden weiteren Kommentar. Der Freiburger Coach räumte immerhin ein, dass ihm eine Schiedsrichterentscheidung missfallen hatte: "Ich hätte gerne einen Elfmeter  gehabt. Das heißt nicht, dass es auch einer war."

Vor dem Spiel hatten sich die alten Bekannten noch freundschaftlich umarmt.

Vor dem Spiel hatten sich die alten Bekannten noch freundschaftlich umarmt.

(Foto: dpa)

Zuvor hatten die beiden Mannschaften am ersten Spieltag ihrer jeweils vierten Bundesliga-Saison in Serie noch friedlich unentschieden gespielt. Max Kruse erzielte nach 49 Minuten die zu diesem Zeitpunkt noch unerwartete Führung. Andreas Ivanschitz sorgte per Foulelfmeter für den Endstand (65. Minute). "Ich bin froh, dass wir durch den Elfmeter noch einen Punkt mitgenommen haben. Das tut mir natürlich auch gut", sagte der zuvor glücklose Österreicher.

Freiburg spielt stark auf

Die Breisgauer hatten vor 22.500 Zuschauern trotz großer Verletzungssorgen eine insbesondere im zweiten Durchgang starke Leistung gezeigt und den Heimnimbus mit Streich auf der Bank gewahrt. "Das 1:1 ist verdient, aber man ärgert sich natürlich, weil man in Führung lag", meinte Streich.

Ohne drei Stammspieler auf dem Feld begann Freiburg mit viel Tempo und kombinierte sich problemlos durch das Mittelfeld. Chancen erarbeitete sich die Mannschaft dabei aber nicht, nach zehn Minuten war der erste Schwung vorbei. Mainz übernahm mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel, insbesondere die Defensive um Innenverteidiger Jan Kirchhoff und die beiden Mittelfeldakteure Elkin Soto und Julian Baumgartlinger stand sicher.

In der 25. Minute wollten die wenigen mitgereisten Mainzer Fans dann schon jubeln. Ivanschitz hatte Oliver Baumann umkurvt, seinen Schuss kratzte Matthias Ginter aber noch von der Linie.

Kruse zeigt aufsteigende Form

Wie zu Beginn des Spiels begannen die Freiburger auch im zweiten Durchgang gut - dieses Mal auch mit Erfolg. Kapitän Julian Schuster verpasste nach 47 Minuten noch ein Zuspiel im Strafraum, zwei Minuten später machte es Kruse besser. Einen feinen Pass von Karim Guédé in die Schnittstelle der Mainzer Abwehr vollendete der fleißige Offensivspieler zum dritten Bundesliga-Tor seiner Karriere. Schon im Pokal am Samstag hatte er getroffen und als Vorlagengeber geglänzt.

Mainz ließ sich durch den Rückstand nur kurz verunsichern. Nach einem Eckball kam der emsige Soto frei zum Schuss, aber Baumann parierte. Beim folgenden Angriff der Tuchel-Truppe fiel dann der Ausgleich. Schuster foulte Nicolai Müller, den Elfmeter verwandelte Ivanschitz sicher (65.).

Die besten Möglichkeiten zu einem Freiburger Sieg vereitelte Christian Wetklo mit Paraden gegen Johannes Schmid (84.) und Schuster (89.). "Den Punkt nehmen wir gerne mit, vor unseren Fans ist es schwierig, gegen uns zu spielen", freute sich Schuster trotzdem.

Quelle: ntv.de, dpa

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