"Spielen nicht für unser Ego" Tuchel wettert gegen Transferwahn
29.07.2016, 10:13 Uhr
Thomas Tuchel bei der Pressekonferenz zum Abschluss der China-Reise.
(Foto: imago/Imaginechina)
Angesichts immer wahnwitzigerer Transfersummen blickt Thomas Tuchel mit Sorge in die Zukunft. Der Dortmunder Trainer fürchtet, dass der Fußball sich immer weiter von den Fans entfernt. Der BVB ist daran nicht unbeteiligt.
Für Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel sind die Transferpreise im Fußball fernab jeglicher Vernunft. "Der Markt ist verrückt. Die Preise sind außer Kontrolle", sagte Tuchel zum Abschluss der China-Reise des BVB. Da ist kein Bezug mehr zu den Leuten, die ins Stadion kommen."
Tuchel fürchtet, dass sich der Fußball dadurch von seinen Fans entfernt. "Wir müssen aufpassen, dass wir die Menschen nicht verlieren. Wir spielen für sie, nicht für unser Ego. Es zirkuliert zu viel Geld", sagte er: "Immer, wenn das der Fall ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Markt außer Kontrolle gerät."
Zuletzt hatte Juventus Turin 90 Millionen Euro für den argentinischen Nationalstürmer Gonzalo Higuaín an den SSC Neapel gezahlt. Der Wechsel des französischen Stars Paul Pogba zu Manchester United soll Juve im Gegenzug bis zu 120 Millionen Euro einbringen. Der BVB hat allerdings im Sommer auch selbst gewaltige Summen bewegt. Geschätzt hat die Borussia etwa 110 Millionen Euro kassiert und 120 investiert, unter anderem in die Weltmeister Mario Götze und André Schürrle.
Mit der Integration gleich mehrerer hochtalentierter Neuzugänge erwartet Tuchel in dieser Saison eine knallharte Aufgabe. Der 42-Jährige hatte selbst eingeräumt, sich die Saisonvorbereitung anders vorgestellt zu haben: Er habe gedacht, er würde ein, zwei Solisten in ein funktionierendes Ensemble einpassen, sagte er. Stattdessen muss der 43-Jährige nun ein neues "Orchester" formen.
Quelle: ntv.de, jgu/sid