Fußball

Patzer im Aufstiegsrennen Tweet führt spanische Fußballer in die Irre

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(Foto: picture alliance / dpa)

Aufstiegsrennen in Spaniens fünfter Liga: CD San Serván hat nur noch eine Chance - auf einen Patzer des Konkurrenten Racing Valverdeño hoffen. Und tatsächlich: Valverdeno spielt nur Unentschieden. Und alles nur wegen eines einzelnen Tweets.

War es ein Lausbubenstreich oder eine gezielte Finte? So oder so: Die Art und Weise, wie sich der spanische Fünftligist CD San Serván eine Chance auf den Aufstieg gesichert hat, ist spektakulär. Denn es ist ein einzelner Tweet, der den Ausschlag gegeben hat - und den Konkurrenten Racing Valverdeño wütend zurücklässt.

Es ist der letzte reguläre Spieltag der Saison. Die Kicker aus der spanischen Region Extremadura haben noch eine leise Hoffnung, in die Aufstiegsplayoffs zu kommen. Das Doofe ist nur: Sie haben es nicht alleine in der Hand. Racing Valverdeño darf im parallel laufenden Spiel keinesfalls gewinnen.

Zur Halbzeit erscheint auf dem Twitterkanal des CD San Serván die Nachricht: "Wir müssen die komplette zweite Halbzeit mit einem Mann weniger spielen, Keeper Kouba wurde vom Platz gestellt, wir liegen 0:2 hinten, die Moral bricht." Es dauert nicht lange, bis die Botschaft den Kontrahenten erreicht und frohlocken lässt: Wenn das so ist, kann man es in der zweiten Halbzeit ja locker angehen lassen.

Alles gelogen: keine Rote, keine Gegentore

Und tatsächlich: Racing Valverdeño schaltet einen Gang zurück, wechselt einen seiner wichtigsten Spieler aus - schließlich steht ja die Relegation noch bevor. Da sollte man auf Nummer sicher gehen. Doch es geht alles schief: Aus der 1:0-Halbzeitführung wird ein 1:1-Endstand. Und auch im Parallelspiel des CD San Serván läuft alles anders als gedacht.

Denn der Tweet beinhaltete eine glatte Lüge: Es gab keinen Platzverweis, die Moral war intakt - und der Zwischenstand von 0:2 war auch frei erfunden. Tatsächlich gewinnt CD San Serván die Partie mit 1:0 und zieht damit an Valverdeño vorbei. Die Aufstiegs-Playoffs können sich das Team von Racing Valverdeño jetzt abschminken. Und sie sind ziemlich angefressen.

Lausbubenstreich oder Finte?

Racing-Trainer Juan Pegote sagte im Anschluss: "Heute sage ich 'Glückwunsch', sie waren clever. Aber man sieht sich immer zwei Mal im Leben." Und er stellt fest: "Sie haben uns reingelegt, das ist die Wahrheit." Doch genau das ist zumindest umstritten.

Die offizielle Linie des Vereins lautet: Der Social-Media-Beauftragte war selbst nicht beim Spiel des CD San Serván anwesend, er musste zu einer Kommunion. Ein paar seiner Kumpels schrieben ihm eine SMS mit dem falschen Zwischenstand, um ihn - auf glühenden Kohlen beim Festbankett ausharrend - zu veräppeln. Doch er nahm die Geschichte für bare Münze und twitterte die Falschmeldung prompt.

Alles keine Absicht also, sondern nur ein unbedachter Streich? In San Serván wird es ihnen egal sei. Der Tweet ist mittlerweile gelöscht und sie haben jetzt andere Probleme: Das erste Spiel in der Aufstiegsrunde musste CD San Serván schon mit 2:3 verloren geben.

Quelle: ntv.de, jog

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