Fußball

Spitzenjob in Heimat verloren UEFA-Vizepräsident stolpert über Votum pro Russland

Karl-Erik Nilsson ist nicht mehr Vorsitzender des schwedischen Sportverbands.

Karl-Erik Nilsson ist nicht mehr Vorsitzender des schwedischen Sportverbands.

(Foto: dpa)

UEFA-Vizepräsident Karl-Erik Nilsson räumt seinen Posten als Vorsitzender des schwedischen Sportverbands. Nach seinem Votum für russische Jugendfußball-Teams war der Druck zu groß geworden. Es habe sich als schwierig erwiesen, beide Rollen zu kombinieren, erklärte Nilsson.

Die UEFA-Entscheidung, russische Fußball-Jugendmannschaften wieder zu ihren Wettbewerben zuzulassen, hat den schwedischen UEFA-Vizepräsident Karl-Erik Nilsson seinen Posten als Vorsitzender des schwedischen Sportverbands (RF) gekostet. In einer RF-Mitteilung gab er am Freitag seinen Rücktritt bekannt, nachdem der Druck in der Heimat auf den früheren Top-Schiedsrichter zu groß geworden war. Nilsson hatte am 26. September bei einem Treffen der Europäischen Fußball-Union in Zypern dafür gestimmt, das generelle Verbot gegen Fußballteams aus Russland aufzuheben. Dafür gab es in Schweden reichlich öffentliche Kritik.

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Es habe sich als schwierig erwiesen, beide Rollen zu kombinieren, erklärte Nilsson seinen Rückzug als RF-Chef. "Die jüngste Medienaufmerksamkeit und der Fokus auf meine Person sind dem schwedischen Sport nicht zuträglich. Die Aufmerksamkeit hat eine Menge Hass und persönliche Angriffe ausgelöst", teilte der 63-Jährige zudem mit. Als einer der sechs UEFA-Vizepräsidenten wird Nilsson weiterhin tätig sein.

Die UEFA hatte am Dienstag vergangener Woche verkündet, russische U17-Teams wieder an Turnieren des Verbands teilnehmen zu lassen - jedoch ohne Hymne und Flagge. Am Mittwoch zog der Weltverband FIFA für seine Wettbewerbe nach und verwies dabei auf die Vorlage der UEFA. Russland führt seit über 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Russische Sportverbände sind seitdem von vielen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Ähnlich verhält es sich mit Sportlern aus der mit Russland verbündeten und autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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