Fußball

FIFA, UEFA lassen U17-Teams zu Ukraine wütet gegen Russlands Fußball-Rückkehr

Die russische Flagge bleibt bei internationalen Spielen noch verboten.

Die russische Flagge bleibt bei internationalen Spielen noch verboten.

(Foto: IMAGO/Russian Look)

Knapp 20 Monate nach Russlands Angriff auf die Ukraine öffnet sich auch der Fußball-Sport wieder für russische Teams. Jugendmannschaften dürfen unter bestimmten Bedingungen wieder an internationalen Spielen teilnehmen. Die Ukraine kann das nicht glauben. Sie ist empört und fordert eine Überprüfung.

Nach der umstrittenen Wiederzulassung russischer U17-Junioren zu internationalen Fußball-Wettbewerben hat die Ukraine den Weltverband FIFA und die europäische Dachorganisation UEFA mit eindringlichen Worten zur Überprüfung ihrer Entscheidungen aufgefordert. "Wir rufen die FIFA und die UEFA auf, sich gegen Russlands Gewalt und Aggression zu erheben. Ihre Beschlüsse verletzen die Rechte der ukrainischen Kinder", erklärte das ukrainische Sportministerium. FIFA und UEFA hatten ihre unerwarteten Entscheidungen mit dem Schutz und der Unschuld russischer Jugendlicher begründet.

In ihrer Empörung ließen die Ukrainer kein gutes Haar an den Beschlüssen der beiden wichtigsten Fußball-Verbände. "Die Kinder in der Ukraine werden von Russland ihres Rechts auf sicheres Training und vor allem ein ungefährdetes Leben in ihrem Heimatland ohne die Bedrohung durch Verschleppungen, Vergewaltigungen und Ermordungen beraubt. Das russische Besatzungsregime tötet und verschleppt weiter ukrainische Kinder, zerstört zivile Infrastrukturen inklusive Stadien und Sportschulen und lässt ukrainischen Kindern keine Chance auf Sport oder auch nur ein normales Leben. Zugleich lassen UEFA und FIFA russische Kinder wieder zu Wettbewerben zu, wodurch diese nur in dem Glauben bestärkt werden, dass ihr Land das Recht hat, andere zu töten und damit etwas Richtiges zu tun", geißelte das Ministerium in Kiew die internationalen Organisationen.

Auch DFB-Vertreter stimmten für Russlands Comeback

Mehr zum Thema

An den auch international vielfach kritisierten Entscheidungen wirkten deutsche Funktionäre mit. Präsident Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gehört dem FIFA-Rat an, sein Vize und Liga-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke sowie Karl-Heinz Rummenigge stimmten in der UEFA-Exekutive für die erste Lockerung des Russen-Banns. Der DFB hatte die UEFA-Entscheidung bereits vor dem FIFA-Votum unterstützt. Hingegen kündigten mehrere Nationalverbände in Europa neben der Ukraine schon nach der UEFA-Entscheidung einen Boykott von Spielen gegen russische Mannschaften an.

Der Fußball-Weltverband FIFA war dieser Woche dem Beispiel der UEFA gefolgt und hat russische Nachwuchsmannschaften wieder zum Spielbetrieb zugelassen. Bei zukünftigen U17-Weltmeisterschaften können sowohl bei den Junioren als auch den Juniorinnen wieder russische Teams teilnehmen, die FIFA hebt "damit die Sperre für die Teilnahme russischer Mannschaften an diesen Turnieren auf", wie es in einer Mitteilung hieß: "Voraussetzung dafür ist, dass diese Mannschaften unter dem Namen 'Russische Fußball-Union' und nicht unter 'Russland'" antreten, wie es weiter hieß. Außerdem werden die russische Flagge, die Nationalhymne und auch die normalen russischen Trikots verboten bleiben. Die Teams müssen stattdessen "in neutralen Farben spielen".

Quelle: ntv.de, sue/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen