Fußball

Vermehrt zu hohe Testosteron-Werte Uefa-Studie deutet auf Fußballdoping hin

Urinproben von 879 Spielern wurden von Wissenschaftlern für die Studie der Uefa untersucht.

Urinproben von 879 Spielern wurden von Wissenschaftlern für die Studie der Uefa untersucht.

(Foto: imago/Science Photo Library)

"Wenn die Ergebnisse korrekt sind, ist das sehr alarmierend." Das sagt der britische Dopingforscher Baker zu einer Uefa-Studie, die auf großflächigen Steroid-Missbrauch im Fußball hinweist. Doch ob die Ergebnisse korrekt ist, darüber sind die Experten uneins.

Eine Studie des Dachverbands Uefa nährt einem ARD-Bericht zufolge den Verdacht von Doping-Manipulationen im internationalen Spitzenfußball. Bei 7,7 Prozent der 879 Spieler, deren Urinproben von Wissenschaftlern untersucht wurden, seien demnach auffällige Testosteronwerte gemessen worden, berichteten ARD und WDR. In diesen Fällen könnte Doping mit anabolen Steroiden möglich gewesen sein, hieß es.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) betonte indes, aus der Studie könne man keine endgültigen Schlüsse ziehen. Konsequenzen drohen den Profis nicht, da die Proben anonymisiert waren.

Auch der deutsche Sportwissenschaftler Perikles Simon wies darauf hin, dass die statistische Basis der Studie nicht nachvollziehbar sei. Es sei nicht klar, ob die auffälligen Werte wirklich durch externe Faktoren, sprich Doping, zustande gekommen sein könnten. Dagegen meinte der britische Dopingforscher Julien Baker: "Wenn die Ergebnisse korrekt sind, ist das sehr alarmierend. Denn es würde zeigen, dass in einigen der größten europäischen Wettbewerbe Steroid-Missbrauch betrieben wird." Der Fußball scheine ein "signifikantes Problem zu haben".

Untersucht wurden im Auftrag der Uefa 4195 Urinproben aus den Jahren 2008 bis 2013. Sie stammen von Profis, die zum großen Teil in der Champions League oder Europa League eingesetzt wurden. An der Studie arbeiteten Wissenschaftler aus zwölf europäischen Anti-Doping-Laboren mit. Die Uefa hat nach ARD-Angaben inzwischen ihr Doping-Testsystem erweitert, damit auch längerfristige Manipulationen mit Steroiden nachgewiesen werden können.

Quelle: ntv.de, lda/dpa

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