FCB kassiert weniger als zuvor Union Berlin rast durch die TV-Geld-Rangliste
08.06.2023, 10:03 Uhr
Für Union Berlin gibt es einen warmen Geldregen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der FC Bayern ist der Krösus der Fußball-Bundesliga, als Gewinner kann sich der deutsche Rekordmeister aber nicht sehen. Zumindest nicht bei der Verteilung der TV-Gelder. Zwar kassieren die Münchner am meisten in dieser Saison, doch fällt für sie weniger ab als zuvor. Vor allem bei Union Berlin sieht das anders aus.
Der FC Bayern München bleibt auch in der kommenden Saison der Fußball-Bundesliga die Nummer eins bei den Einnahmen aus der Fernsehvermarktung. Nach einer vom "Kicker" veröffentlichten vorläufigen Rangliste bekommt der deutsche Rekordmeister in der kommenden Spielzeit 90,0 Millionen Euro. Das bedeutet allerdings tatsächlich leichte Einbußen, es sind für die Münchner rund 200.000 Euro weniger als in der abgelaufenen Saison. Auf Platz zwei rangiert Borussia Dortmund. Der BVB darf mit 80,8 Millionen Euro und damit 700.000 Euro mehr rechnen als zuletzt.
Dritter ist Bayer Leverkusen, das Dank des Einzugs ins Halbfinale der Europa League mehr Geld aus der internationalen TV-Vermarktung erhält und daher 78,5 Millionen Euro (+3,0 Millionen Euro) erwarten kann. Mit 77,6 Millionen Euro und einem Minus von 700.000 Euro liegt DFB-Pokalsieger RB Leipzig als Vierter knapp dahinter.
Insgesamt schüttet die Deutsche Fußball Liga (DFL) rund 1,3 Milliarden Euro TV-Geld an die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga aus. Knapp mehr als eine Milliarde Euro gehen an die 18 Vereine der 1. Bundesliga, nur 300 Millionen Euro an die Zweitligisten. Vor allem die beiden Aufsteiger profitieren: Zweitliga-Meister 1. FC Heidenheim darf sich auf 36,1 Millionen Euro und damit gleich 22,5 Millionen mehr als 2022/23 freuen. Der SV Darmstadt 98 erhält 32,5 Millionen Euro nach zuletzt 14,6 Millionen Euro.
Gladbach einer der Verlierer
Den größten Zuwachs hinter den Aufsteigern hat der 1. FC Union. Die Berliner, die sich erstmals für die Champions League qualifiziert haben, verzeichnen ein Plus von 11,1 Millionen Euro und sind mit 66,0 Millionen Euro Sechster der Rangliste. Dazu kommt noch das TV-Geld von der UEFA. Als Teilnehmer der Königsklasse sind dem Klub allein dafür schon weitere 15,6 Millionen Euro an Startgeld sicher. Auch der SC Freiburg kassiert deutlich mehr als zuvor, sie verbessern sich in der Rangliste vom 9. auf den 7. Rang und nehmen ein Plus von 7,8 Millionen Euro mit. Für den Antritt in der Europa League gibt es zudem 3,63 Millionen Euro Startkapital.
Der FC Augsburg (+1,1 Mio.), der VfB Stuttgart (+2,2 Mio.), Werder Bremen (+4,1 Mio.) sowie der VfL Bochum (+5,1 Mio.) profitieren von den Abstiegen von Hertha BSC und dem FC Schalke 04: Sie rangierten bislang hinter den künftigen Zweitligisten und rückten nun auf besser dotierte Plätze vor. Neben den Absteigern sind auch die TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach aufgrund ihrer schlechten Spielzeiten große Verlierer der Rangliste. Sie erhalten 7,1 und 6,1 Millionen Euro weniger als in der Vorsaison.
Zunächst erhält jeder Bundesligaverein pauschal 26 Millionen Euro aus nationaler Vermarktung über eine "Gleichverteilung", zusätzlich drei Millionen Euro aus der internationalen Vermarktung. Darüber hinaus machen dann die internationalen Gelder den großen Unterschied aus. In einer Fünfjahreswertung profitieren die Europacup-Teilnehmer von diesen Erlösen der DFL. Pro Sieg werden in dieser Wertung zwei Punkte gutgeschrieben, für ein Remis gibt es einen Punkt. Jeder Punkt hat einen Wert von etwa 230.000 Euro.
Zu den vorläufigen Berechnungen kommen nun noch Gelder für die Einsatzzeiten der Talente hinzu. Diese müssen erst noch ausgewertet werden, es handelt sich aber um Beträge von maximal 400.000 Euro.
Quelle: ntv.de, ara/dpa