Nach Ausraster gegen Sané Union-Boss schürt Spekulationen um Coach Bjelica
28.01.2024, 16:08 Uhr
Verlor die Nerven: Nenad Bjelica.
(Foto: IMAGO/Sven Simon)
Die Niederlage von Union Berlin beim FC Bayern wird vom folgenschweren Ausraster von Trainer Nenad Bjelica überschattet. Der DFB sperrt den Coach für drei Spiele. Danach kehrt er eigentlich auf die Bank der Unioner zurück - oder nicht? Ein klares Bekenntnis bleibt aus.
Geschäftsführer Oliver Ruhnert vom Fußball-Bundesligisten Union Berlin hat ein klares Bekenntnis zum nach dessen Ausraster umstrittenen Trainer Nenad Bjelica vermieden. "Wir haben neben der Sanktion des DFB auch als Arbeitgeber reagiert - und diese Strafe ausgesprochen. Jetzt steht für uns im Fokus, dass wir ein Spiel gegen Darmstadt 98 haben. Und das ist für uns wichtiger als alles andere im Augenblick", sagte Ruhnert vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 bei DAZN.
Mit seiner Aussage antwortete Ruhnert auf die Nachfrage, ob Bjelica nach dem Ablauf seiner auf drei Spiele festlegten Sperre am 10. Februar gegen den VfL Wolfsburg wieder auf der Bank sitzen werde. Nach dem Darmstadt-Spiel wird der 52-Jährige noch am darauffolgenden Sonntag bei RB Leipzig und im Nachholspiel drei Tage später beim FSV Mainz 05 fehlen.
Bjelica hatte am vergangenen Mittwoch im Bundesliga-Nachholspiel bei Bayern München die Rote Karte gesehen, nachdem er Nationalspieler Leroy Sané ins Gesicht gegriffen hatte. Das DFB-Sportgericht belegte den Kroaten neben der Sperre mit einer Geldbuße über 25.000 Euro. Auch Union selbst verhängte eine Vertragsstrafe. Während seiner Sperre wird Bjelica von seinem Co-Trainer Danijel Jumic vertreten.
Präsident kritisiert den Trainer
Zuletzt hatte die "Berliner Zeitung" vermeldet, dass Bjelica vorerst im Amt verbleibe, Präsident Dirk Zingler kritisierte Bjelica für sein Verhalten im Interview mit dem Blatt. Ruhnert betonte nun erneut, dass der Verein "mit der Aktion sehr unglücklich und in keinster Weise einverstanden" sei. Dies sei ebenfalls mit Bjelica, der die abstiegsbedrohte Mannschaft erst im vergangenen November übernommen hatte, besprochen worden.
Mediale Einschätzungen, wonach Bjelica nach seinem Ausraster nicht mehr tragbar sei, kommentierte Ruhnert: "Es ist vollkommen legitim, wenn da jemand seine Meinung hat. Selbstverständlich ist es etwas, das so nicht passieren darf. Trotzdem geht es auch darum, dass wir das bewerten, wie es am Ende gewesen ist." Die Strafe des DFB bezeichnete Ruhnert als angemessen.
Spekulationen, wonach einige Spieler nach dem Vorfall nicht mehr mit Bjelica zusammenarbeiten wollen, verneinte Ruhnert jedoch klar. "Das kann ich nicht bestätigen", sagte der Geschäftsführer: "Am Ende ist es sicherlich so, dass nicht jeder - auch in der Mannschaft - alle Entscheidungen immer gut findet." Aber niemand habe eine Entlassung des Coaches gefordert. Außerdem betonte Ruhnert: "Die Mannschaft muss sich auf sich besinnen."
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa