Last-Minute-Tor plus Derby-Skandal United zwingt ManCity in die Knie
09.12.2012, 18:26 Uhr
Entscheidung in der Nachspielzeit: Joe Hart streckt sich vergebens nach dem Freistoß von Uniteds Sturmstar Robin van Persie.
(Foto: REUTERS)
Die erste Hälfte des 163. Manchester Derbys geht an Rekordmeister United, die zweite an Meister Man City. Und als alles nach einem Remis aussieht, schlägt United-Star Robin van Persie per Freistoß zu und entscheidet ein berauschendes Fußballdrama - das noch blutig endet.
Dank eines Last-Minute-Treffers von Robin van Persie hat Manchester United das turbulente 163. Stadtderby gegen ManCity gewonnen. Der niederländische Superstar erzielte per Freistoß das 3:2 (2:0)-Siegtor in der 92. Minute für den Rekordchampion. United baute im ausverkauften Etihad Stadium - darunter Beckham-Kumpel Tom Cruise als Glücksbringer für die Red Devils - die Tabellenführung mit nun 39 Punkten auf sechs Zähler vor Meister City (33) aus.
Uniteds Trainer-Legende Alex Ferguson war wie berauscht: "Man konnte die Augen nicht von den Spiel lassen", sagte der fast 71-Jährige. "Ich habe viele noch dramatischere Tage erlebt, aber heute war ein besonderer, weil City seit zwei Jahren in der Liga nicht mehr zu Hause verloren hat."
Erst trifft Rooney, dann City
Für Hollywood-Star Cruise war es die Tribünen-Premiere in der Premier League. Er habe noch eine E-Mail von David Beckham bekommen, der verhindert sei. "Er ist eifersüchtig, weil ich hier bin", flachste der 50-Jährige. Und die Partie hielt an Dramatik alles, was sich Cruise, die weiteren rund 47.000 Stadionbesucher und das Millionen-TV-Publikum in etwa 200 Ländern erhofft hatten. Zunächst hatte es nach einem Doppelpack von Wayne Rooney (16./29.) schon nach einem sicheren United-Sieg ausgesehen - der englische Nationalstürmer schraubte seine Karriere-Torausbeute auf 150 Premier-League-Treffer.
Doch dann legten die Citizens richtig los und verwandelten das Stadion in einer hochklassigen zweiten Spielhälfte durch Treffer von Yaya Touré (60.) und Pablo Zabaleta (86.) in ein Tollhaus. Aber ManUnited blieb cool - und van Persie machte wie aus dem Nichts mit seinem elften Saisontreffer alles klar.
Wurfgeschoss trifft Ferdinand
Danach kam es zu unschönen Szenen, als ein Heim-Fan aufs Spielfeld rannte und von Ordnern festgenommen wurde. Außerdem wurde United-Verteidiger Rio Ferdinand beim Jubeln von einem Münzwurf aus dem Publikum getroffen und blutete an der Augenbraue. Uniteds Abwehr-Routinier reagierte darauf mit Spott via Twitter: "Ich kann nicht glauben, dass es ein 2-Pence-Kupferstück war.... Es hätte wenigstens eine 1-Pfund-Münze sein können." Laut einer City-Vereinssprecherin sollte der Täter über die Videoaufnahmen identifiziert werden. Englands Verband FA kündigte Ermittlungen an und kündigte harte Sanktionen gegen die Täter an, bis hin zu einem lebenslangen Stadionverbot.
United nahm mit dem Auswärtssieg erfolgreich Revanche für die zwei schmerzhaften Pleiten in der Vorsaison. Für die "Sky Blues" war es am 16. Spieltag die erste Saisonniederlage. City-Coach Roberto Mancini zeigte sich einmal mehr frustriert mit seinem Sturm-Exzentriker Mario Balotelli, dem er in der ersten Hälfte den Vorzug vor Carlos Tévez gegeben hatte: "Ich liebe Mario als Kerl und als Spieler, aber er muss seine Berufseinstellung ändern. Er kann nicht so weiterspielen wie heute."
Quelle: ntv.de, dpa