Unruhe bei Gladbachs Borussia Sich anbahnender Verkauf des Stadionnamens sorgt für Irritationen
27.10.2025, 14:01 Uhr
Borussia Mönchengladbach hat im Moment allzu oft das Nachsehen.
(Foto: IMAGO/Brauer-Fotoagentur)
Bei Borussia Mönchengladbach geht derzeit nichts zusammen. Die Mannschaft steckt in einer tiefen Krise, der Trainer kämpft um eine Langzeit-Perspektive. Die sportliche Führung ist ausgetauscht. Und jetzt tut sich ein neues Thema auf, das für Ärger sorgt.
Vielleicht hilft ja die Umstellung der Uhr. Sieben (!) düstere Monate ohne Bundesliga-Sieg erlebte Borussia Mönchengladbach während der Sommerzeit, doch die ist jetzt vorbei. Am Niederrhein soll daher eine neue Zeitrechnung beginnen - gerne auch im DFB-Pokal. "Wir möchten einfach wieder einen Sieg erleben. Das kann ganz viel auslösen", sagt der neue Sportchef Rouven Schröder vor dem Heimspiel gegen den Zweitligisten Karlsruher SC am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de).
Fest steht aber auch: Ein Erfolg im Pokal kann nur der Anfang sein. Denn nach dem KSC-Spiel geht es in der Liga mit den Begegnungen gegen St. Pauli, Köln und Heidenheim weiter. Gelingt auch dort kein Dreier, wird es düster für das Schlusslicht der Bundesliga. Gegen Karlsruhe gehe es daher darum, "den ersten Stein zu setzen", sagte Schröder bei Sky90.
Es warten also verdammt entscheidende Wochen - auch für Eugen Polanski. Noch spürt der "Bis-auf-Weiteres"-Coach die Rückendeckung. "Es gibt keinen Kontakt zu einem anderen Trainer", sagte Schröder nach der mehr oder weniger eingeplanten Niederlage gegen die Bayern (0:3). Nun aber zähle es: "Wir werden jetzt die Spiele bekommen, in denen wir uns anders ausrichten müssen."
Keine "Palastrevolution", aber ...
Ausgerechnet jetzt gibt es aber Unruhe im Umfeld. Der FPMG Supporters Club bemängelte am Wochenende das Vorgehen rund um den sich abzeichnenden Verkauf des Stadionnamens. Er sei "irritiert", bei dem sensiblen Thema nicht zumindest ins Boot geholt worden zu sein, so der Fan-Dachverband. Die Ultras warfen dem Klub gar "Hinterzimmer"-Mentalität vor und forderten, den Verkauf zu stoppen.
Eine "Palastrevolution" wolle zwar niemand, hieß es in einer FPMG-Erklärung. Die Aufstellung der Gremien müsse aber mit Blick auf die Zukunft hinterfragt werden. Auch Präsident Rainer Bonhof, der zuletzt mit Aussagen zum Ex-Trainer verwundert hatte ("Gerardo Seoane hat einen geilen Job gemacht"), wurde von der Kritik nicht ausgenommen.
Zumindest während der Spiele stehen die Fans aber noch voll hinter der Borussia. "Das ist ein hohes Faustpfand, das wir nicht verspielen dürfen", sagte zuletzt auch Schröder. Spürt er bei seinem neuen Arbeitgeber denn die Angst vor einem Abstieg? "Nein, das kann ich ganz klar sagen", so Schröder. Hoffnung macht der Blick auf die Winterpause. Dann kann Gladbach auf dem Transfermarkt nachbessern - auch wenn Geld "nicht in Massen" vorhanden sei, wie Schröder zugab. Viele Verstärkungen werde es folglich nicht geben, zumindest die wackelnde Abwehr müsse aber verstärkt werden. Siege brauche die Borussia indes schon zuvor.
Quelle: ntv.de, tno/sid