Fußball

Nach Kritik am Leistungstest Van Gaal erntet Widerspruch

Nachdem sich Bayern-Coach Louis van Gaal mit seiner heftigen Schelte des DFB-Leistungstests zum Chefkritiker von Bundestrainer Joachim Löw aufgeschwungen hat, erfährt der nun Unterstützung aus der Liga. Auch aus medizinischer Sicht sollen die Bedenken völlig unbegründet sein.

Im Gegensatz zu Bayern-Trainer van Gaal hat Leverkusens Coach Jupp Heynckes keine Probleme mit dem Fitnesstest.

Im Gegensatz zu Bayern-Trainer van Gaal hat Leverkusens Coach Jupp Heynckes keine Probleme mit dem Fitnesstest.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach der herben Kritik von Bayern-Coach Louis van Gaal am Kurzlehrgang der Fußball-Nationalmannschaft von Sonntag bis Mittwoch in Stuttgart hat Bundestrainer Joachim Löw Rückendeckung aus der Bundesliga erhalten. "Das sollte für die Liga kein Problem sein. Wir stehen vor einer WM, da müssen die Fitness-Tests sein", sagte Trainer-Routinier Jupp Heynckes von Herbstmeister Bayer Leverkusen der "Bild"-Zeitung.

Auch Ralf Rangnick von 1899 Hoffenheim und Hannovers neuer Trainer Mirko Slomka unterstützen den Bundestrainer. "Wenn die Nationalmannschaft den Leistungstest nicht machen würde und dann funktioniert es bei der WM nicht, würden alle fragen, warum die nichts getan haben. Die Nationalmannschaft ist wichtig", sagte Slomka und Rangnick meinte: "Es sind ja nur zwei, drei Tage, und andere Vereine sind auch betroffen."

"Denke, dass das Wahnsinn ist"

Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal hatte Löw am Freitag scharf kritisiert. "Ich denke, dass das Wahnsinn ist! Wir bezahlen die Spieler. Ich muss auch ein Spiel vorbereiten. Wir können die Werte doch auch liefern. Ich habe so etwas noch nie erlebt - und ich habe schon viele Topteams trainiert", hatte der Niederländer gesagt und damit für reichlich Wirbel gesorgt. Zuvor hatten bereits Schalke-Trainer Felix Magath und Bayerns Sportchef Christian Nerlinger die Maßnahme des Bundestrainers infrage gestellt.

Sowohl Löw als auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hatten die Kritik zurückgewiesen. Volle Rückendeckung erhielt  die Führung das Führungsteam der Nationalmannschaft von DFB-Internist Tim Meyer, der mit seinem Team den Leistungstest am Dienstag durchführen wird. "Die Nationalmannschaft braucht ihre eigenen Tests, die die Grundlagen für eine sinnvolle Aufbauarbeit vor allem im WM-Jahr sind. Eine Sammlung der Tests aus der Bundesliga wäre sehr heterogen, teilweise werden keine Daten erhoben. Wenn der Bundestrainer eine Vergleichbarkeit wünscht, gibt es keine Alternative", sagte Meyer dem ZDF.

Bedenken vollkommen unbegründet

Die Bedenken aus der Bundesliga kann Meyer nicht nachvollziehen: "Lassen wir doch die Kirche im Dorf. Auch die Kritiker der Tests werden eingestehen müssen, dass da nichts Schlimmes passiert, auch wenn sie selbst ein anderes Vorgehen favorisieren mögen. Das heißt, Tests führen zu keinen Schäden, die nicht auch im täglichen Trainingsbetrieb möglich wären."

Am Sonntagnachmittag trifft sich der 28-Kader der WM-Kandidaten in Stuttgart, wo die Spieler frühzeitig auf die WM in Südafrika eingestimmt werden sollen. Neben dem Fitnesstest am Dienstag stehen zudem noch diverse Marketingmaßnahmen auf dem Programm, weshalb der Leistungstest insgesamt vier Tage dauert. Diese lange Zeitspanne war den Bundesligatrainern ebenfalls ein Dorn im Auge.

Quelle: ntv.de, sid

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