Fußball

"Regel geht mir auf den Zeiger" Bochum fühlt sich um mindestens einen Elfmeter betrogen

"Toto" Losilla kann es nicht glauben.

"Toto" Losilla kann es nicht glauben.

(Foto: IMAGO/kolbert-press)

Der VfL Bochum kassiert gegen den SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga die dritte Niederlage in Folge. Ein Grund dafür aus Sicht der Gastgeber: das Schiedsrichterteam. In zwei strittigen Entscheidungen bleibt die Pfeife von Marco Fritz stumm. Entsprechend ist die Laune der Bochumer.

Nach der dritten Pleite in Folge war der Frust beim VfL Bochum groß - vor allem auf den Schiedsrichter. Denn um mindestens einen Elfmeter fühlten sich die Westfalen beim 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg betrogen. "Der Arm ist an meinem Hals, da gibt es keine zwei Meinungen", sagte Stürmer Moritz Broschinski, der kurz vor der Pause bei einem Zweikampf mit Matthias Ginter zu Boden gegangen war.

Die Bochumer forderten vehement Strafstoß, doch Referee Marco Fritz ließ weiterspielen, der Videoassistent griff nicht ein (39.). "Was mich noch mehr aufbringt, ist, dass der Schiedsrichter sich das nicht mal anguckt", ereiferte sich Broschinski, "wenn er das macht, dann ist es 100-prozentig ein Elfmeter." Auch VfL-Sportdirektor Marc Lettau meinte: "Das ist ein klares Foul, da muss der VAR eingreifen."

Schon zuvor hätte es einen Strafstoß für Bochum geben können: Bei einer unorthodoxen Abwehraktion war Kiliann Sildillia der Ball an die Hand gesprungen (28.). "Diese Handregel geht mir auf den Zeiger", sagte Trainer Thomas Letsch aufgebracht und ergänzte mit Blick auf den Saisonverlauf: "Wir haben dieses Jahr das Gefühl, dass die Entscheidungen nicht unbedingt auf unserer Seite sind." Dennoch wollte er die Niederlage "nicht auf den Schiedsrichter schieben, wir müssen uns an die eigene Nase packen".

"Es reicht nicht, nett und brav zu spielen"

Seine Kritik: "Wir waren hinten nicht scharf genug, haben schlecht verteidigt. Das Gleiche gilt für vorne. Es reicht nicht, nett und brav zu spielen." Seit dem 3:2 gegen Bayern München hat Bochum dreimal die Chance verpasst, mit einem Sieg den Abstiegskampf ad acta zu legen. Der Vorsprung vor dem Relegationsplatz beträgt noch immer sieben Punkte, "aber die Situation ist gefährlich", mahnte Letsch.

Sein Gegenüber Christian Streich war derweil richtig erleichtert. Das Ende der Sieglos-Serie in der Bundesliga tat ihm auch mit Blick auf das große Spiel in der Europa League bei West Ham United richtig gut. "Ich bin so geprägt. Ich komme aus Freiburg. Ich bin 30 Jahre hier Trainer. Ich schaue immer nach hinten", sagte der 58-Jährige zur Tabelle. "Jetzt haben wir einen großen Abstand. Das gibt uns Luft. Jetzt gehen wir heim und dann haben wir ein ganz großes Spiel für uns in London."

"Die Qualität von West Ham ist brutal"

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Vier Tage vor dem Achtelfinalrückspiel bei West Ham baute der SCF seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz auf satte 15 Punkte aus. Beim englischen Erstligisten will er am Donnerstag nun Historisches schaffen: Noch nie haben es die Freiburger ins Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs geschafft. Die Chancen, dass es diesmal gelingt, stehen nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel nicht schlecht.

Seine Mannschaft habe in Bochum bei einem Gegner mit viel "Wucht" bestanden, sagte Streich, betonte mit Blick auf den kommenden Kontrahenten aber auch: "Es wird nicht weniger Wucht kommen. Die Qualität von West Ham ist brutal, aber unsere Mannschaft hat einen großen Charakter." Streich ergänzte: "Wir haben so viele Spieler mit einer großen Kompetenz. Da bin ich sehr glücklich und ich freue mich wahnsinnig auf dieses Spiel."

Quelle: ntv.de, tno/sid

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