Fußball

Siebter Pflichtspielsieg in Serie VfL Wolfsburg putzt Krasnodar weg

"Wenn du endlich triffst für deinen neuen Club, dann ist das wie eine Befreiung": Die Wolfsburger Josuha Guilavogu, Luiz Gustavo und Kevin De Bruyne (v.l.) nach einem Treffer gegen Krasnodar.

"Wenn du endlich triffst für deinen neuen Club, dann ist das wie eine Befreiung": Die Wolfsburger Josuha Guilavogu, Luiz Gustavo und Kevin De Bruyne (v.l.) nach einem Treffer gegen Krasnodar.

(Foto: REUTERS)

Die Wolfsburger können ihre Siegesserie in der Europa League fortsetzen: Im heimischen Stadion gelingt dem Team um Dieter Hecking ein neuer Vereinsrekord. Der FK Krasnodar aus Russland muss sich haushoch geschlagen geben.

Der VfL Wolfsburg hat beste Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League. Der Bundesliga-Zweite schlug den FK Krasnodar aus Russland mit 5:1 (0:0). Durch den Erfolg blieb Wolfsburg in der Gruppe H Zweiter mit sieben Punkten hinter dem FC Everton (8). OSC Lille (3) und Krasnodar (2) sind abgeschlagen. Die Niedersachsen feierten damit den siebten Pflichtspielsieg am Stück und verbesserten ihre bisherige Bestmarke aus der Meistersaison 2008/09. Vier Europa-League-Tore durch eingewechselte Spieler in einer Halbzeit gab es ebenfalls noch nie.

Vor 16.674 Zuschauern in der Volkswagen-Arena erzielte der aus Bremen gekommene Hunt in der 47. Spielminute und nur 98 Sekunden nach seiner Einwechslung den Führungstreffer und sorgte in der 57. Minute mit seinem zweiten Treffer für Jubelstürme. Nach dem Anschlusstreffer des Brasilianers Wanderson (72.) vom FK Krasnodar gelang Josuha Guilavogui (73.) mit seinem ersten Pflichtspieltor für den VfL die Vorentscheidung.

In der 89. Minute verwandelte dann Nicklas Bendtner einen Foulelfmeter und traf auch in der Nachspielzeit noch einmal. "Wenn du endlich triffst für deinen neuen Club, dann ist das wie eine Befreiung", sagte der wie Hunt eingewechselte Bendtner.

Der überragende Torhüter Diego Benaglio kritisierte jedoch: "Es darf nicht sein, dass wir 45 Minuten brauchen, um in ein so wichtiges Spiel zu kommen." Auch Trainer Dieter Hecking war nicht zufrieden mit der ersten Hälfte: "Die letzte Konzentration war nicht so da wie in den letzten Wochen."

Probleme in der ersten Halbzeit

Die Wolfsburger (7 Punkte) haben nun vor den abschließenden Europa-League-Spielen als Tabellenzweiter gegen den Spitzenreiter FC Everton (8) am 27. November und beim OSC Lille am 11. Dezember beste Chancen auf das Erreichen der Zwischenrunde. Vier Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten Lille sollten reichen. Auch der Hamburger SV kann am Sonntag zum Nord-Derby in der Fußball-Bundesliga kommen.

  Die Niedersachsen hatten mit den Russen, die sie im Hinspiel mit 4:2 besiegt hatten, in der ersten Halbzeit große Probleme. Torhüter Benaglio verhinderte mit Glanzparaden einen Rückstand. Nach der fußballerischen Magerkost gab es deutliche Worte. "Wir haben zu kompliziert gespielt", sagte Manager Klaus Allofs bei Sky und bemängelte die Einsatzbereitschaft seiner hoch bezahlten Angestellten.

Sechs Tore nach der Pause

Dass auch die Profis mit ihrer Leistung nicht zufrieden waren, zeigten die VfL-Stars Luiz Gustavo und Kevin de Bruyne, die sich beim Gang in die Kabine ein Wortgefecht lieferten. Es sei ihm "ganz lieb, wenn sie sich verbal in die Haare geraten", sagte Allofs. Dann sei wenigstens Feuer drin.

Die Wolfsburger kamen mit ihrem Sahnegesicht zurück. Vor allem der Wechsel von Hunt für Ivan Perisic zahlte sich aus. Nach einer Flanke von Träsch gelang Hunt per Kopfball die vielumjubelte Führung. Der Stürmer sorgte dann wenig später für die Vorentscheidung, traf zum 2:0. Beim 4:0 in Stuttgart hatte der von Werder Bremen gekommene Hunt gerade einmal fünf Minuten gespielt. Nun gelangen ihm seine Pflichtspieltore zwei und drei für seine neue Mannschaft.

Erstmals überhaupt traf der von Atletico Madrid ausgeliehene französische Nationalspieler Guilavogui für die Wolfsburger in einem Pflichtspiel. Der Schreck über den Anschlusstreffer von Wanderson hielt nicht lange. Nach einem Foul an Hunt traf Bendtner zur Entscheidung und legte in der Nachspielzeit noch einmal nach.

Florenz und Moskau weiter

Nationalstürmer Mario Gomez ist unterdessen mit dem AC Florenz am vierten Gruppenspieltag der Europa League ebenso vorzeitig in die Zwischenrunde eingezogen wie der frühere Auswahlspieler Kevin Kuranyi mit Dynamo Moskau.

Während der Fiorentina (Gruppe K) mit dem Ex-Bayern in der Startelf und dem nach 58 Minuten eingewechselten Marko Marin ein glückliches 1:1 (0:0) gegen PAOK Saloniki zum frühzeitigen Weiterkommen genügte, schoss Joker Kuranyi die Moskowiter drei Minuten nach seiner Einwechslung in der 77. Minute zum 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den portugiesischen Vertreter GD Estoril und zugleich zum Sieg in der Gruppe E.

Ebenfalls für die Runde der besten 32 Mannschaften qualifizierten sich in der Gruppe D der österreichische Meister RB Salzburg durch ein 5:1 (1:0) bei Dinamo Zagreb sowie Legia Warschau, das beim 2:1 (1:1) gegen Metalist Charkow seinen vierten Sieg in der Gruppe L feierte.

Zürich besiegt Villarreal

In der Mönchengladbacher Gruppe A verspielte der FC Villarreal seine Tabellenführung durch ein 2:3 (2:3) beim FC Zürich. Die Spanier (sieben Punkte) weisen vor dem direkten Duell mit den Borussen am 27. November nun einen Zähler Rückstand auf.

Der FC Everton aus der Wolfsburger Gruppe H bleibt durch das 3:0 (2:0) gegen OSC Lille mit acht Punkten einen Zähler vor den Wölfen. Titelverteidiger FC Sevilla verteidigte seine Spitzenposition in der Gruppe G durch ein 3:1 (2:1) gegen Standard Lüttich.

Gute Karten hat auch der SSC Neapel in der Gruppe I nach dem 3:0 (1:0) gegen Young Boys Bern durch den Dreierpack des Niederländers Jonathan de Guzman (45.+2, 65., 83). Der frühere Hoffenheimer Demba Ba schoss Besiktas Istanbul mit einem Doppelpack (57., 62.) zum 2:1 (0:0) gegen Partizan Belgrad. Die Türken und Tottenham Hotspur, das 2:1 (2:0) bei Asteras Tripolis gewann, führen die Gruppe C mit jeweils acht Punkten an.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/SID

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen