Fußball

So läuft der 16. Spieltag Wählt Hansi! Wählt Hansi!

"Hansi for President!" heißt es beim FC Bayern noch nicht. Aber fast!

"Hansi for President!" heißt es beim FC Bayern noch nicht. Aber fast!

(Foto: dpa)

RB Leipzig kann an diesem 16. Spieltag der Bundesliga etwas Fußball-Historisches schaffen. Davor aber steht die Titelreifeprüfung bei Borussia Dortmund. Die Fußballer des FC Bayern läuten dagegen die ganz heiße Wahlkampf-Phase ein - und haben nur einen Slogan.

Wie läuft's beim Tabellenführer?

Gut. Sehr gut. Für manche viel zu sehr gut. Denn RB Leipzig ist Tabellenführer der Fußball-Bundesliga und hat die Ambition hinterlegt, dort auch am Ende der Saison zu stehen. Klar, es musste ja irgendwann so kommen, zu durchdacht und finanzstark ist dieses Projekt, als dass es nicht irgendwann auch erfolgsgetränkt sein würde. Geld schießt keine Tore ist mittlerweile genau so wahr, wie morgen kommt der Weihnachtsmann (Anmerk. d. Red.: sollten wir mit dieser Erkenntnis irgendjemanden ernüchtert haben, dann … ist das halt so). Nun, das Thema Tore ist ein durchaus relevantes. Denn dank vieler Tore steht Leipzig da, wo Leipzig steht. Ganz oben, nach Punkten und Treffern. 42 Mal haben die Angestellten der Profi-Mannschaft bislang in der Fußball-Bundesliga getroffen, allein 16 Mal Timo Werner.

Lediglich einen Makel hat der Nationalspieler: Gegen alle aktuellen Bundesligisten hat der Stürmer mindestens ein Tor erzielt - nur nicht gegen den BVB. Und gegen den - verrückte Fußball-Welt - geht's just am Abend (ab 20.30 Uhr im n-tv.de Liveticker). Von inhaltlich größerer Tragweite als der Ausgang des Werner-gegen-die-BVB-Null-Duells ist der Ausgang des Spiels. Denn beide Mannschaften dürfen die Begegnung als Lackmustest für ihre Titelreife begreifen, die Dortmunder müssen es sogar. Wer nun der Favorit ist? Puh, die Leipziger sind prächtig drauf, die Dortmunder um ihren Kapitän Marco Reus aber auch wieder. Zwar waren die furiosen BVB-Siege zuletzt eher gegen wenig furiose Gegner herausgespielt. Unter Coach Lucien Favre ist die Borussia in der Bundesliga aber daheim seit dessen Amtsantritt im Sommer 2018 noch ungeschlagen. Der Tipp? Ach komm, 3:3!

Was macht der FC Bayern?

Die Münchner schicken ihre harmonische und plötzlich auch wieder treffsichere "Hansi"-Wahlkampftruppe am Mittwoch nach Freiburg (ab 20.30 Uhr im Liveticker). Dort möchten die wiedererstarkten Fußballer des FC Bayern um den erstmals erstarkten Philippe Coutinho dem Funktionärsteam des Klubs den nächsten und damit vorletzten Nachweis bringen, dass die Weiterbeschäftigung von Status-unklar-Coach Flick alternativlos ist. Oder, um es mit Jérôme Boateng in der "Münchner Abendzeitung" zu sagen: "Ich glaube, jeder von uns würde gern mit Hansi weitermachen. Er macht es top, mit dem ganzen Team drumherum. Die Mannschaft würde sich freuen, aber es liegt ja nicht in unserer Hand." Nicht? Nun, schaden würden zwei Münchner Siege in den verbleibenden Hinrundenspielen im "Hansi"-Wahlkampf der Münchner Profis aber auch nicht, ehe es spätestens am Sonntag das amtliche Endergebnis gibt. Erste Prognose: Erdrutschsieg für Hansi an der Wahlurne, badische Wahlkampfdelle auf dem Platz. Tipp: 1:1.

Was ist sonst noch so los?

SV Werder Bremen – FSV Mainz 05 (18.30 Uhr): Wussten Sie, dass die ehemaligen Werder-Spieler Tim Wiese und Boubacar Sanogo heute Geburtstag haben? Ne? Wir auch nicht. Egal. Alles Grüne, so grüßen die Bremer bei Twitter. Von "Alles Grüne" ist das aktuelle Personal indes weiter entfernt. Allerdings wird Platz 15 auch nicht als allzu dramatisch eingeschätzt. Abstiegsge…, existiert nicht. Zumindest nicht in der eigenen Wahrnehmung. Tipp: 1:1. Und wir kaufen noch ein "f", ein "a", ein "h", ein "r" und möchten lösen: Abstiegsgefahr. Aber "psssst", will ja keiner hören.

Union Berlin – 1899 Hoffenheim (20.30 Uhr): Wer dieser Urs Fischer ist, das wissen wir ehrlich gesagt nicht. Mal abgesehen davon, dass er Union Berlin trainiert. Was wir aber wissen: Urs Fischer ist nicht Jürgen Klinsmann. Gut, diese Erkenntnis ist nicht zwingend nobelpreisverdächtig. Warum wir Ihnen das trotzdem verraten? Nun, während Jürgen Klinsmann mit seinen West-Fußballern von der Hertha in einem ernüchterten Umfeld bizarre Wolkenkuckucksheime baut, erdet Urs Fischer die Unioner in einem euphorisierten Umfeld: "Wichtig ist, dass wir unsere Leistung bestätigen, die wir immer wieder zeigen konnten." Nun, bevor sie wegnicken, noch ein kleiner emotionaler Aufwärmer (Heißmacher wäre nichts anderes als Clickbaiting): Union könnte Hoffenheim mit einem Sieg überholen. Tipp: Klappt. Ergebnis: 2:1.

FC Augsburg – Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr): Obacht, dieses Spiel ist für Joachim Löw besonders interessant. Glauben Sie nicht? Pah! Hier spielen zwei Stürmer, die neben Timo Werner zu den formstärksten mit deutschem Pass gehören. Augsburgs Florian Niederlechner hat in den vergangenen vier Spielen drei Tore erzielt und fünf vorbereitet. Bei Düsseldorfs Rouwen Hennings stehen fünf Tore aus den letzten fünf Partien im Arbeitszeugnis. Und der 32-Jährige spielt dabei so aufdringlich gut, dass ihn Coach Friedhelm Funkel zumindest bis zum vorläufigen EM-Kader durchwinkt. Tipp: 1:1.

Bayer Leverkusen – Hertha BSC (Mittwoch, 18.30 Uhr): Am vergangenen Wochenende war im Olympiastadion zu bestaunen, dass die Hertha unter Klinsmann auf Fußball pfeift. Das ist natürlich nicht schön, aber es war erfolgreich. Und wir tippen mal, dass Berliner Destruktivismus auch an diesem 16. Spieltag das Mittel der Wahl ist, denn wer mit den wütenden (wegen der Derbyniederlage gegen Köln) "Wölfen" (Leverkusenern) heult (spielt), der wird in der Regel schmerzhaft weggebissen (verliert deutlich). Tipp: 4:0.

Borussia Mönchengladbach – SC Paderborn (20.30 Uhr): Den FC Bayern besiegt, vom VfL Wolfsburg besiegt worden und die Tabellenführung verloren. Dazwischen noch dramatisch aus der Europa League geflogen. Das waren schon reichlich turbulente Tage für Mönchengladbach, das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Sagen nicht wir. Sagt der Trainer. Und er meint damit nicht sich. Was auch überraschend wäre: "Wir haben schnell die Möglichkeit, zu Hause zu reagieren. Wir müssen positive Energie herstellen und auf den Platz bringen, ohne das wird es zäh." Und wie schaut's mit der Herbstmeisterschaft aus? "Das ist ein Thema für uns, weil wir darauf angesprochen werden. Wir selbst reden nicht so sehr drüber. Aber wenn wir das noch schaffen können, nehmen wir das mit." Tipp: 3:1 - und vorm Wochenende gibt's neues Herbstmeisterschafts-Geplauder.

Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln (20.30 Uhr): Der "FC-Podcast" des Kölner "Express" langte nach dem durchaus überraschenden Derby-Sieg ganz tief in die Kiste der schlimmen Formulierungen. "Der Bayer-Sieg als Hoffnungspille", hieß es da. Nun, so schlimm das klingt und so viele Ohren danach bluteten, so richtig ist das natürlich. Und Neu-Coach Markus Gisdol, den ja nicht jeder Fan mit Freude empfangen hatte, sieht's so: "Wir haben unabhängig vom Ergebnis mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, etwas Positives bewirkt. Wir haben gesehen, wie wir es packen können. So sind wir eine Einheit, die alles bewegen kann." Und damit sich nun weiter was bewegt, gilt: "Jeder muss sich in dieser Woche besonders professionell verhalten. Genügend schlafen, gut essen, vielleicht einmal mehr behandeln lassen", rät der Coach seinen Spielern. Auch Frankfurts Trainer hat da noch was für seine Fußballer parat: "Alles raushauen." Tipp: Reicht gegen Köln. 2:1.

VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 (20.30 Uhr): Auch in Österreich ist der Ausdruck des Phrasenschweins und der Umgang mit ihm bekannt. Das haben wir gestartpaged. Der Autor Robert Sedlaczek hat über den Begriff und seine Folgen am 2. Juli 2013 einen ausführlichen Erklär-Artikel in der "Wiener Zeitung" verfasst. Warum wir Ihnen das erzählen? Nun, Sie müssen die Grundlage kennen, auf der Wolfsburgs österreichischer Trainer Oliver Glasner nun von der n-tv.de-Sportredaktion gebeten wird, seinen "Schlimme-Sätze"-Obolus an ein beliebiges Phrasenschwein zu entrichten. Und zwar für folgenden Arbeitsauftrag an seine Spieler: "Es ist wichtig, dass wir keinen Millimeter nachlassen." Oink, oink, Tipp: 1:0. Oink, oink.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Ich bin mir sicher, die Meisterschaft geht nur über Bayern München." Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic glaubt an das Gute im Men…, ähm… in der Bundesliga.

Quelle: ntv.de

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