Fußball

Bayer strauchelt im Titelkampf "Weltklasse"-Wirtz spielt RB schwindelig und kann sein Pech nicht fassen

Florian Wirtz kann sein Pech im Abschluss nicht fassen.

Florian Wirtz kann sein Pech im Abschluss nicht fassen.

(Foto: IMAGO/Contrast)

Florian Wirtz ist abermals nicht zu stoppen. Der deutsche Nationalspieler liefert für Bayer Leverkusen die nächste große Show, doch dieses Mal bleibt sie ungekrönt. Auch, weil Wirtz verdammt großes Alu-Pech hat. Ein Eigentor macht Bayers bitteren Tag perfekt.

Pechvogel Florian Wirtz war vor Enttäuschung kaum noch zu trösten. Der Zauberkünstler von Bayer Leverkusen hätte das Spitzenspiel bei RB Leipzig im Alleingang entscheiden können - doch gleich dreimal stand ihm beim bitteren 2:2 (2:1) der Pfosten im Weg. Die Werkself verspielte erneut eine Führung, konnte ihre eindrucksvolle Siegesserie nicht fortsetzen - und musste den FC Bayern im Meisterkampf ziehen lassen. "Natürlich ärgert mich das ein bisschen", gab Bayer-Coach Xabi Alonso nach dem herben Dämpfer im Titelrennen zu: "Wir hatten die Chance, das Spiel zu 'killen'. Das müssen wir besser machen." Doch an diesem Samstag kam vieles zusammen.

Zunächst hatte alles nach dem neunten Liga-Sieg in Serie ausgesehen. Wirtz entzückte die geballte Prominenz auf der Tribüne, spielte unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann die komplette Hintermannschaft der Leipziger schwindelig. Vor dem Führungstreffer ließ der 21-Jährige mit seinem Solo RB-Kapitän Willi Orban und Arthur Vermeeren ins Leere rutschen, Patrik Schick musste den Abpraller vom Pfosten nur noch einschieben (18.). "Wahnsinn. Das war spektakulär. Sehr einfach, sehr elegant", staunte Alonso. Wirtz spiele "wie auf der Playstation", meinte Kapitän Lukas Hradecky, es sei "Kunst" und "weltklasse, was der im Moment zeigt".

"... aber das ist ein klares Foul"

Auch das 2:0 von Aleix Garcia (36.) legte Wirtz fein auf, sein Tritt zuvor gegen David Raum sorgte allerdings für Diskussionen. "Ich unterstelle Flo keine Absicht, aber das ist ein klares Foul, er steht zwei Sekunden auf der Wade", sagte Raum, der dank der Aufholjagd aber lachen konnte: "Vielleicht hat er sich da wohlgefühlt und wollte ein bisschen Stabilitätsübungen machen." Schiedsrichter Bastian Dankert hatte das Spiel weiterlaufen lassen, auch der VAR hatte keine Einwände. Mit "viel Frust" brachte Raum die Heimmannschaft mit einem Freistoßtreffer wieder heran (41.), der Nationalspieler sah insgesamt "ein richtig geiles Bundesligaspiel".

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Den größten Anteil daran hatte Wirtz. Beim Stand von 1:0 zwang er RB-Keeper Péter Gulácsi mit einem Schlenzer zu einer Glanztat, in der 64. Minute scheiterte der Ausnahmekönner ein drittes Mal am rechten Pfosten. Einen Abschluss von Exequiel Palacios - natürlich auf Vorlage von Wirtz - kratzte Raum zudem in höchster Not von der Linie. "Da musst du einfach eine dieser Situationen nutzen", haderte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes. Und so kam es, wie es kommen musste: Ein Eigentor von Edmond Tapsoba besiegelte das Remis (86.).

Hradecky wollte trotz des Rückstandes von sechs Punkten auf die Bayern und des schlechteren Torverhältnisses aber "noch keine Panik" verbreiten. Es sei "ärgerlich und unnötig", wie schon in der Champions League bei Atlético Madrid (1:2) unter der Woche eine Führung verspielt zu haben, "das schmerzt schon sehr. Aber der Abstand war schonmal größer", sagte Hradecky: "Hoffentlich können wir weiterhin um das Größte kämpfen."

Quelle: ntv.de, tno/sid

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