Kurioses Nicht-Tor in Hannover Wenn der Schnee dem Torwart hilft
11.03.2019, 12:53 Uhr
Vorne leuchtendes Orange, hinten kaltes Weiß: Damit der Ball trotz Schnee zu sehen ist, gibt es diese besonders farbenfrohe Edition.
(Foto: www.imago-images.de)
Sturmtief "Eberhard" verhindert den sicher geglaubten Treffer von Hannovers Genki Haraguchi. Leverkusens Torwart Lukas Hradecky spricht nach dem 3:2-Erfolg seiner Mannschaft von "einer schönen Sonntagscomedy". Es ist nicht das erste Mal, dass äußere Umstände den Spielstand beeinflussen.
Lukas Hradecky zeigte sich gut gelaunt. "Es war eine schöne Sonntagscomedy für alle, die es gesehen haben", sagte der Torhüter von Bayer 04 Leverkusen nach dem 3:2-Erfolg seiner Mannschaft bei Hannover 96 und fügte an: "Hoffentlich haben es alle genossen und wir können es jetzt auch genießen." Ob Genki Haraguchi und Hannover 96 so viel Spaß an diesem Bundesliga-Sonntagsspiel hatten, ist jedoch eher fraglich.
Starker Schneefall prägte dieses Fußballspiel - und half in der 33. Minute Hradecky, als der eigentlich längst geschlagen schien. Hannovers Genki Haraguchi hatte Leverkusens Torhüter umspielt und schoss den Ball auf das leere Tor. Doch kurz vor der Torlinie stoppte der orangefarbene Ball und blieb auf dem schneebedeckten Rasen liegen. Bayers Verteidiger Jonathan Tah schlug den Ball aus dem Strafraum: Kein Tor für Hannover. Comedy aus Sicht von Hradecky, tragisch aus der 96-Perspektive.
Zwar glichen die Niedersachsen den 0:2-Rückstand aus, Leverkusens Kai Havertz sorgte jedoch kurz vor Schluss für den Endstand. Der Tabellenvorletzte Hannover taumelt nach der siebten Niederlage im achten Rückrundenspiel dem Abstieg in die Zweite Liga entgegen.
Dank Sturmtief "Eberhard" hatte Hradecky daher Grund zur Freude, während Hannovers Angreifer Hendrik Weydandt mit Wetter und Ergebnis haderte: "Hätten wir unentschieden gespielt, hätte ich gesagt, hat eigentlich Bock gemacht. Einfach mal nicht so viel auf Taktik achten, einfach kämpfen. Aber so ist es wieder super scheiße."
Aber waren die Bedingungen in Hannover überhaupt noch zumutbar?
Unser Kolumnist Alex Feuerherdt findet darauf in der neuesten Ausgabe von "Collinas Erben" eine klare Antwort: Schiedsrichter Sören Storks habe den Platz für bespielbar gehalten. Der Ball sei weitgehend unbehindert gerollt. Nur eben nicht in dieser 33. Minute.
Das Nicht-Tor sorgte natürlich auch online für Aufsehen, Taktik-Journalist Tobias Escher erkannte gleich die Chance, wie Hannover der kuriosen Szene trotz der Niederlage noch etwas abgewinnen könnte.
Andernorts wurde der vom Schnee verhinderte Treffer gar als Protest gegen 96-Präsident Martin Kind gesehen, der der Mannschaft vor wenigen Tagen die Bundesliga-Reife abgesprochen hatte.
Es war aber längst nicht das erste Mal, dass ein sicher geglaubtes Tor durch äußere Umstände verhindert wurde. Mal durch Hunde, wie in dieser Szene aus der dritten argentinischen Liga.
Mal durch einen Teambetreuer, der erst zweimal glänzend auf der Torlinie pariert und dann schnell das Weite sucht.
Oder – schon fast klassisch – in diesem Spiel in Litauen, in dem eine Schlammpfütze dem Torwart zur Hilfe kommt.
Dass sich auf den ersten Blick widrige Umstände auch positiv nutzen lassen, zeigt dieser Ausschnitt aus dem polnischen Fußball.
Im Jugendfußball sind es oft die Eltern, die dem Nachwuchs von der Seitenlinie aus erzählen, wie sie zu spielen haben. Hier geht ein Vater noch einen Schritt weiter – wenn auch ohne Erfolg.
Aber Pfützen können auch für ein Happy End sorgen. So wie in dieser Szene, als sich das Wasser im Strafraum fast schon einen Scorerpunkt für die Torvorlage verdient hätte.
Quelle: ntv.de, tsi