"Das war unter aller Sau" Werder-Profi wütet nach Rot-Flut über Arroganz der Schiedsrichter
31.01.2025, 23:18 Uhr
Ole Werner bekommt Rot zu sehen.
(Foto: dpa)
Dreimal die Rote Karte gehoben innerhalb von wenigen Minuten: Schiedsrichter Martin Petersen greift in der Schlussphase des Bundesliga-Spiels zwischen Werder Bremen und dem 1. FSV Mainz hart durch. Ein Werder-Profi ist völlig außer sich - sein Trainer derweil von sich selbst erschrocken.
Ole Werner sagte Schiedsrichter Martin Petersen nach Abpfiff noch ein paar richtige Takte, dann sah auch der Trainer von Werder Bremen die Rote Karte. Nach einem kuriosen späten Doppel-Platzverweis beim 1:0 (1:0) gegen Mainz 05 lagen die Nerven bei den Hanseaten trotz des ersten Sieges im Jahr 2025 blank - und nun muss auch Werner erstmal zusehen.
"Das muss man die Schiedsrichter fragen, die haben eine Arroganz an den Tag gelegt. Hut ab. Das muss man erstmal so hinbekommen, ohne Not solche Roten Karten zu verteilen", sagte Torschütze Leonardo Bittencourt bei DAZN: Der Unparteiische habe Rote Karten verteilt, "ohne Not, ohne Nichts". "Was heute auf dem Platz ablief, das war unter aller Sau." Sein Fazit: "Wir haben drei Punkte geholt. Heute konnte uns nichts aufhalten."
Bremen: Zetterer - Stark, Friedl, Jung (86. Pieper) - Weiser, Lynen, Kaboré (70. Köhn) - Bittencourt (36. Alvero), Schmid - Njinmah, Ducksch (70. Grüll). - Trainer: Werner
Mainz: Zentner - da Costa, Bell (56. Leitsch), Kohr - Caci (81. Widmer), Sano, Amiri (46. Hong), Mwene (81. Nordin) - Nebel, Lee - Weiper (78. Sieb). - Trainer: Henriksen
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tor: 1:0 Bittencourt (14.)
Gelb-Rote Karten: Stark wegen unsportlichen Verhaltens (90.+4); Friedl wegen unsportlichen Verhaltens (90.+4)
Rote Karte: Werner (Trainer) nach einer Schiedsrichterbeleidigung (nach Abpfiff)
Gelbe Karten: Schmid, Weiser (3), Lynen, Zetterer (2) - Zentner (3), Caci (5), Lee (4), Henriksen (Trainer)
Besonderes Vorkommnis: Zentner hält Foulelfmeter von Ducksch (12.)
Werner entschuldigte sich wenig später für seinen Aussetzer, er habe sich nicht im Griff gehabt. "Das darf mir nicht passieren. Da war ich ein schlechtes Vorbild", sagte der Coach, der von sich selbst erschrocken war. Es habe sich aber "die letzten Wochen etwas aufgestaut."
Petersen berichtete, es seien Worte von Werner gefallen, "die nicht in Ordnung waren". Der Coach sei in die Kabine gekommen und habe sich entschuldigt. "Deshalb ist das Thema für mich erledigt." Zwischen ihm und Werner gebe es "kein Problem", betonte Petersen.
"Bock gehabt, Rote Karten zu geben"
Petersen hatte in einer hektischen Schlussphase zunächst Bremens Niklas Stark (90.+3) wegen Spielverzögerung und Marco Friedl (90.+4) jeweils Gelb-Rot gezeigt. Nach dem Schlusspfiff gab es dann zusätzlich Rot für Werner. Der Coach fehlt im nächsten Spiel gegen Bayern München (Freitag, 20.30 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker) ebenso wie Friedl und Stark.
Bittencourt nahm Werner vor dessen öffentlicher Entschuldigung in Schutz. "Ich kenne unseren Trainer, ein ruhiger Artgenosse eigentlich. Ich glaube auch nicht, dass er was gesagt haben kann, um eine Rote Karte zu bekommen", sagte Bittencourt. "Es war das ganze Spiel von Martin Petersen so. Er hat Bock heute gehabt, Rote Karten für Werder Bremen zu geben."
Während der Partie sah auch der Mainzer Trainer Bo Henriksen die Gelbe Karte. "Das ist mein Fehler", gestand der Coach.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa