Fußball

"Die Ruhe vor dem Sturm" Wie sich Fußballer für Tortur-Saison rüsten

Auf Lewandowski wartet bereits der nächste harte Kampf.

Auf Lewandowski wartet bereits der nächste harte Kampf.

(Foto: imago images/Uk Sports Pics Ltd)

Nach der coronabedingten Pause wird die Hinrunde der kommenden Fußballspielzeit kräftezehrender denn je. Besonders die Teilnehmer der europäischen Wettbewerbe werden stark gefordert sein. Aktuell füllen sie ihre Energiespeicher auf, um die aufkommenden Strapazen meistern zu können.

Robert Lewandowski lehnt entspannt am Geländer, im Hintergrund das tiefblaue Meer, es ist kaum eine Wolke am Himmel. "Just chillin' out", schreibt der Torjäger von Bayern München auf Instagram unter das Urlaubsfoto, "einfach entspannen" also. Wo genau der Schnappschuss entstand, lässt der Pole zwar offen, aber ganz offensichtlich genießt er die fußballfreie Zeit in vollen Zügen.

Wie seine Teamkollegen beim deutschen Rekordmeister tut Lewandowski auch gut daran, denn schon in wenigen Wochen wird sein Körper wieder Hochleistung abrufen müssen - und das über Monate hinweg. Mit dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea (8. August, 21.00 Uhr) beginnt schließlich das mit Terminen vollgepackte Halbjahr, das vor allem die Europacup-Teilnehmer an die Grenzen der Belastbarkeit bringen wird.

Fast ausnahmslos Englische Wochen stehen den besten Mannschaften bevor, wenn man die Länderspielperioden einbezieht. Und die Winterpause wird dann auch eher nur ein "Päuschen" von etwas mehr als einer Woche sein. "Der Spielplan in der kommenden Saison wird der größte Anspruch an Fußballer werden, seitdem es die Bundesliga gibt", sagte Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bei Sport1. Schuld daran ist, wie soll es in diesen turbulenten Zeiten auch anders sein, das Coronavirus. Die Profis werden nun so richtig die Auswirkungen der Zwangspause in der Vorsaison zu spüren bekommen, Verzögerungen waren alternativlos.

"Mindestmaß an Pause"

Deshalb beginnt die Bundesliga-Saison nach der ersten Runde im DFB-Pokal (ab 11. September) auch erst am 18. September, die ersten Spieltage in der Champions sowie Europa League finden ab dem 20. Oktober statt. "Er wird so dicht gedrängt sein wie nie zuvor", sagte Rummenigge, der zudem von einem "Galopp" von einem Spiel zum anderen sprach. Kritische Stimmen an der Gestaltung des Rahmenterminkalenders, den die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am vergangenen Freitag veröffentlicht hatten, waren nicht zu vernehmen.

Im Gegenteil: DFL-Chef Christian Seifert hatte sich ja auch frühzeitig für die Beibehaltung zumindest einer kurzen Winterpause ausgesprochen. "Erst recht in dieser Saison mit großen Belastungen wollen wir ein Mindestmaß an Pause aufrechterhalten", sagte Seifert im Welt-Interview wohlwissend, dass er nach englischem Vorbild auch den Wegfall der Winterpause hätte forcieren können. Schließlich drängt die Zeit, im kommenden Sommer findet auch noch eine Europameisterschaft statt. "Aber die Belastungssteuerung", mahnte Seifert, "darf nicht hintenüberfallen".

Ihre freie Zeit nutzen die Spieler jedenfalls auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Während Lewandowski auch mal mit Töchterchen Klara im Arm gemütlich auf einer Yacht über das Meer schippert, zeugen die Bilder seines Teamkollegen David Alaba von aktiver Regeneration. "Urlaubsmodus an", schrieb der Österreicher aber trotzdem unter das Foto, das ihn im Wasser zeigt. Komplett die Beine hochlegen will auch Borussia Dortmunds Angreifer Erling Haaland nicht. In seiner Heimat hat der Norweger ein paar Bäume zu Kleinholz verarbeitet, "der Winter", schreibt Haaland dazu, "kommt bestimmt". Und erst mit ihm die nächste Verschnaufpause.

Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid

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