Fußball

Stadionverbot für Ex-DFB-Torwart Wiese kämpft mit Werder vor Gericht um Geld und seinen Ruf

Tim Wiese - Ex-Nationalspieler und Stadionverbotler.

Tim Wiese - Ex-Nationalspieler und Stadionverbotler.

(Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild)

Tim Wiese ist ehemaliger deutscher Fußball-National-Torwart - und ein ehemaliger Stadionverbotler. Diese ungewöhnliche Kombination wird nun weiter vor Gericht verhandelt: Wiese kämpft um seinen Ruf und die nachträgliche Annullierung der Verbannung durch seinen Ex-Klub Werder Bremen.

Das Verfahren um ein Stadionverbot gegen den früheren Fußball-Nationaltorhüter Tim Wiese geht in die nächste Runde. Am Montag (13.30 Uhr) wird es am Landgericht Bremen erneut um die Frage gehen, ob sich der ehemalige Profi Mitte März vergangenen Jahres bei einem Bundesliga-Heimspiel seines Ex-Klubs Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen rassistisch über eine Servicekraft geäußert hat.

An dem Tag damals soll es noch einen Vorfall gegeben haben: Eine andere Servicekraft berichtete zu Prozessbeginn von rassistischen Witzen in der Loge, in der sich auch der ehemalige Torwart aufgehalten habe. Zwei Zeuginnen hatten erklärt, Wiese habe das N-Wort benutzt, der Logeninhaber, ein Medienunternehmer, erklärte das für "absurd". Wiese bestreitet die Vorwürfe vehement. Rechtsanwalt Heiko Klatt hatte die vor einiger Zeit eingereichte Klage mit der aus der Sicht von Wiese mangelnden Aufklärung des Vorfalls durch die Bremer erklärt. Nun werden fünf neue Zeugen gehört, darunter zwei von der Wiese-Seite benannte.

"Weder rechts noch links"

Werder hatte dem ehemaligen Torhüter ein Stadionverbot bis Ende des Jahres 2023 ausgesprochen. Wiese darf inzwischen wieder Werder-Heimspiele im Stadion verfolgen - bei dem Gerichtstermin geht es nur noch um Wieses Ruf und die Kosten des Verfahrens. Wiese hatte für Bremen zwischen 2005 und 2012 insgesamt 266 Pflichtspiele absolviert.

Bereits vor dem nun verhandelten Vorfall in der Loge hatte Werder seinen einstigen Fanliebling zumindest zeitweise aus der Traditionsmannschaft verbannt - nachdem der heute 42-Jährige einige Male mit Personen aus dem rechten Milieu auf Bildern zu sehen war.

Wiese versicherte jedoch in einem Interview bei "Bild", dass er "nicht einem politisch extremen Lager angehörig" sei und das auch niemals sein werde. "Weder rechts noch links." Wiese sagte: "Ich bin ein großer Freund von Multikulti und ich lebe das auch tagtäglich in meinem Freundeskreis. Rechtes Gedankengut oder rassistische Verhaltensweisen sind mir völlig fremd."

Quelle: ntv.de, ter/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen