Eigentor, VAR, Führungswechsel Wildes Remis zwischen Bayer und Werder
26.10.2019, 20:23 Uhr
Lucas Alario trifft zweimal, aber einmal vermiest der Kölner Keller dem Bayer-Stürmer die Freude.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Der SV Werder Bremen schockt sich in Leverkusen früh mit einem Eigentor, die eigene Führung hält dann nicht lange. Der Videobeweis sorgt schließlich für das Unentschieden in dieser schon etwas wilden Partie am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Und natürlich gibt es wieder Hand-Ärger.
Bayer Leverkusen hat nach der Enttäuschung in der Königsklasse auch in der Fußball-Bundesliga den nächsten kleinen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Werkself kam am 9. Spieltag gegen Werder Bremen nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus und ist damit schon seit fünf Pflichtspielen ohne Sieg. Für die Bremer war es das bereits vierte Unentschieden in Folge.
Der ehemalige Leverkusener Ömer Toprak, der nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback für die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt feierte, brachte die Gastgeber per Eigentor früh in Führung (4.). Milot Rashica (40.) und Davy Klaassen (48.) - beide mit abgefälschten Distanzschüssen - drehten zwischenzeitlich das Spiel für die Bremer. Doch Lucas Alario (58.), der für den erkrankten Nationalspieler Kai Havertz in die Startelf gerückt war, gelang noch der Ausgleich. Die Mannschaft von Leverkusen-Trainer Peter Bosz ist mit 15 Punkten zumindest vorübergehend Achter. Werder bleibt mit zehn Zählern auf Platz zwölf und wartet ebenfalls schon seit fünf Begegnungen auf einen Erfolg.
Bosz hatte vor dem Spiel noch eine Leistungssteigerung in der Offensive gefordert. "Das Ziel lautet immer: Tore machen", sagte der Niederländer, dessen Team in der Champions League noch ohne Punkt ist. In den letzten vier Spielen erzielte Leverkusen nur einen Treffer, der sonst so berüchtigte Angriffsfußball ließ zuletzt ordentlich zu wünschen übrig.Gegen Werder dauerte es jedoch nicht lange, bis ein Großteil der 30.210 Fans in der ausverkauften Arena jubeln durfte: Alario verlängerte einen Eckball per Kopf - Innenverteidiger Toprak fälschte unglücklich ins eigene Tor ab. "Wir kommen hier hin, es läuft nicht gut die ersten zehn Minuten, und wir holen einen Punkt", sagte Toprak bei Sky. "Wir haben uns reingekämpft." Bei Standards müsse sein Team "besser verteidigen. Daran müssen wir arbeiten."
Tore: 1:0 Toprak (4., Eigentor), 1:1 Rashica (40.), 1:2 Klaassen (48.), 2:2 Alario (58.)
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky - Lars Bender, Sven Bender (24. Dragovic), Tah - Demirbay (62. Paulinho), Baumgartlinger (89. Pohjanpalo) - Bellarabi, Weiser - Amiri - Alario, Volland. - Trainer: Bosz
SV Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Toprak, Groß, Friedl - Sahin - Maximilian Eggestein, Klaassen - Bittencourt (90.+1 Bargfrede), Sargent (86. Johannes Eggestein), Rashica (80. Goller). - Trainer: Kohfeldt
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Lars Bender, Alario (2) - Klaassen (2)
Die Führung ging in Ordnung, Leverkusen spielte engagiert und erarbeitete sich in den ersten vier Minuten drei Eckbälle. Wenig später musste Sven Bender verletzungsbedingt ausgewechselt werden, der Abwehrchef der Werkself hatte schon im Vorfeld mit Problemen am Sprunggelenk zu kämpfen.
Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Vor allem Karim Bellarabi sorgte am rechten Flügel immer wieder für Gefahr für die Gastgeber, doch Kevin Volland (33., 37., 45.+1) scheiterte mehrmals. Stattdessen glich Werder aus: Milot Rashica fasste sich aus etwa 22 Metern ein Herz, der Schuss des 23-Jährigen wurde von Bender-Ersatz Aleksandar Dragovic unhaltbar für Torwart Lukas Hradecky abgefälscht.
Hand-Alarm in der Nachspielzeit
Die Bremer erwischten auch den besseren Start in den zweiten Durchgang. Klaassen versuchte sein Glück von der Strafraumgrenze, Lars Bender fälschte ins eigene Tor ab. Doch Leverkusen steckte nicht auf, Bellarabi bediente Alario, der kurz darauf aus kurzer Distanz einschob. Die Werkself drückte in der Folge auf die Führung, Alario (67.) traf per Kopf nur die Latte - ein Treffer des Argentiniers wurde wegen Handspiels nach Videobeweis nicht anerkannt (71.).
Aufregung dann in der Nachspielzeit: Der eingewechselte Benjamin Goller wollte den Ball nach einem Dribbling flach in den Fünfmeterraum spielen - kam aber nur bis zur Hand des herangrätschenden Nadiem Amiri, der den Ball aufhielt. Die Werder-Spieler protestierten energisch bei Schiedsrichter Martin Petersen, doch der hatte selbst nicht auf Elfmeter entschieden und offenbar auch kein Signal aus Köln bekommen.
Quelle: ntv.de, Jürgen Zelustek, sid