Fans sollen sowieso geimpft sein Will Katar Impfpflicht auch für WM-Stars?
21.09.2021, 12:06 Uhr
Rund um die Fußball-WM in Katar gibt es noch viele Baustellen.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist eines der umstrittensten Turniere des Weltsports. Lange geht es vor allem um die Menschenrechtssituation in dem Golfstaat, nun wird auch über rigide Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie diskutiert. In Katar erhofft man sich offenbar ausschließlich geimpfte Sportler.
Die umstrittene Fußball-WM im Winter 2022 in Katar könnte für impfunwillige Stars ausfallen: Nach Informationen des Portals "The Athletic" drängen die Gastgeber darauf, dass auch die teilnehmenden Sportler gegen Covid-19 geimpft sein sollen. Die Golfnation habe bereits angekündigt, dass die Teilnehmer des Turniers im November und Dezember des nächsten Jahres vollständig geimpft sein müssen.
Der Weltverband FIFA äußerte sich zu dem heiklen Thema bisher nur unverbindlich: "Angesichts der Covid-19-Pandemie wird Katar als Gastgeberland die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer des Turniers zu schützen", erklärte ein FIFA-Sprecher gegenüber "The Athletic". "Alle Teilnehmer müssen die Reisehinweise der katarischen Behörden und die neuesten Richtlinien des Ministeriums für öffentliche Gesundheit beachten. Ausführliche Informationen über die Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen werden allen Beteiligten im Vorfeld des Wettbewerbs mitgeteilt."
Die Gespräche zwischen den Beteiligten, einschließlich der FIFA und den katarischen Gesundheitsbehörden, würden fortgesetzt, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dafür würden verschiedene Optionen diskutiert, darunter die Alternativlösung, dass Spieler auch alle drei Tage einen negativen Corona-Test vorlegen könnten. Eine Weltmeisterschaft, an der überzeugte Impfgegner unter den Profis nicht teilnehmen dürfen oder wollen, ist weder im Interesse des Gastgebers noch im Interesse der FIFA, dessen Premiumprodukt schon aufgrund der anhaltenden Proteste gegen Menschenrechtsverletzungen in Katar arge Imageprobleme verursacht. In den großen Wettbewerben, die während der Pandemie stattfanden, galten und gelten üblicherweise für Berufssportler weitreichende Ausnahmen von Einreisebeschränkungen und Quarantäne-Vorschriften.
"Öffentliche Gesundheit schützen"
Klar ist bisher nur, dass sich das Emirat ausschließlich vollständig geimpfte Fans im Land und in den Stadien wünscht. "Aufgrund der Möglichkeit, dass einige Länder nicht in der Lage sein werden, all ihre Bürger zu impfen, wird Katar den Fans, die keinen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus haben, den Zutritt zu den Stadien verweigern", wurde Premierminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdulaziz Al Thani von staatlichen Medien im Juni zitiert. "Wir verhandeln derzeit mit einem Unternehmen über die Bereitstellung von einer Million Impfstoffdosen gegen das Coronavirus für die Immunisierung derjenigen, die zur Fußball-WM nach Katar kommen", sagte Scheich Khalid. "Unser primäres Ziel bei der Impfung der Ungeimpften ist es, die öffentliche Gesundheit der Bürger und Einwohner zu schützen." Katar werde "den Fans, die keinen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus haben, den Zutritt zu den Stadien verweigern."
Katar hat bisher mehr als 4,6 Millionen Dosen Impfstoff verabreicht, was ausreicht, um etwa 82 Prozent der Bevölkerung des Landes zu impfen - eine der höchsten Impfquoten der Welt. Auch weil das Emirat so dicht besiedelt ist, wird auf den Schutz vor Covid-19 großer Wert gelegt. Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani hatte verkündet, man werde "hoffentlich in der Lage sein, eine Covid-freie WM durchführen zu können. Ferner hoffen wir, dass sich die Lage in der globalen Pandemie bald verbessert und diese ganz verschwindet."
Quelle: ntv.de, ter