Fußball

Der Mario-Fluch des FC Bayern München Wird Mandzukic der neue Gomez?

Gute Laune sieht anders aus: Mario Mandzukic nach seinem Tor gegen Manchester mit dem Kollegen Franck Ribéry.

Gute Laune sieht anders aus: Mario Mandzukic nach seinem Tor gegen Manchester mit dem Kollegen Franck Ribéry.

(Foto: imago sportfotodienst)

Es kann nur einen geben beim FC Bayern: In der vergangenen Saison verdrängt Mario Mandzukic seinen Namensvetter Gomez. Nun könnte Mandzukic seinen Platz in der Angriffszentrale an einen jungen Mann namens Götze verlieren. Vorname: Mario.

Mario Mandzukic war, vorsichtig formuliert, nicht amüsiert. Zweimal trat der FC Bayern München beim Fußballprivatturnier namens Audi-Cup im eigenen Stadion an, zweimal saß der Mittelstürmer zunächst auf der Bank. Als Trainer Josep Guardiola ihn dann jeweils nach der Pause einwechselte, nutze der Kroate seine Einsätze zu einer kleinen Demonstration. Er schoss im ersten Spiel gegen den FC Sao Paolo das 1:0, gegen Manchester City erzielte er per Kopf den Siegtreffer zum 2:1. Doch alles prima?

"Mario ist ein super, super Stürmer": Josep Guardiola.

"Mario ist ein super, super Stürmer": Josep Guardiola.

(Foto: imago sportfotodienst)

Nicht ganz. Nach seinem Tor gegen Sao Paulo schickte er mit grimmigem Blick einige mutmaßlich unfreundliche Worte in Richtung Trainerbank. Auch gegen Manchester drehte er sich zur Seitenlinie, streckte die Brust heraus und schaute ernst. Was er sich dabei gedacht hat, war nicht zu ergründen. Mario Mandzukic spricht derzeit nicht mit Journalisten. Aber gute Laune sieht anders aus. Auch wenn sein Trainer sagt: "Mario ist ein super, super Stürmer."

Vielleicht, weil Mario Mandzukic ahnt, dass Josep Guardiola seine Mannschaften auch gerne ohne Mittelstürmer spielen lässt, und sei er noch so supersuper. Abgesehen davon, dass auch Angreifer mit beeindruckender Torquote es beim FC Bayern oft nicht leicht haben. Wie der deutsche Nationalspieler Mario Gomez, der deshalb mittlerweile zum AC Florenz geflüchtet ist. Er war in der vergangenen Saison zu Beginn verletzt und auch deshalb bis zum Schluss nur Stürmer Nummer zwei - hinter Mario Mandzukic. Dem gelangen in 24 Ligaspielen immerhin zwölf Tore.

"So etwas braucht ein Team"

Can geht zu Bayer Leverkusen

U21-Nationalspieler Emre Can wechselt vom FC Bayern zum Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen und erhält dort einen Vertrag bis 2017. Die Bayern besitzen allerdings eine Option, den 19-Jährigen zurückzukaufen. "Emre Can ist eines der großen Talente des deutschen Fußballs", erklärte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der Bayern: "Wir wollen mit diesem Schritt gewährleisten, dass er ausreichend Spielpraxis erhält, so wie vor ihm zum Beispiel auch schon Toni Kroos in Leverkusen, Philipp Lahm beim VfB Stuttgart oder auch David Alaba in Hoffenheim."

Nun droht ihm ein ähnliches Schicksal. Zum einen, weil der neue Trainer offenbar große Stücke auf Claudio Pizarro hält, der gegen Sao Paulo in der Startelf stand. Zum anderen, weil es auch ganz ohne Stürmer geht, wie in der ersten Halbzeit gegen ManCity, als Mittelfeldspieler Thomas Müller die für ihn ungewohnte Position des zentralen Angreifers einnahm. Was Mario Mandzukic auch weiß: Mit seinem Vornamensvetter Götze ist der wahrscheinlichste Kandidat auf den Job als falsche Neun in Guardiolas 4-1-4-1-System nun ebenfalls ins Training eingestiegen. Und zu schlechter Letzt dürfte es ihn nerven, dass sein Verein sich offen bemüht, den Dortmunder Mittelstürmer Robert Lewandowski spätestens im kommenden Jahr nach München zu lotsen.

Daraus einen handfesten Konflikt zu konstruieren, wäre zu viel der Exegese. Aber das es im Luxuskader der Münchner sehr bald eine Fraktion der Unzufriedenen geben wird, ist keine gewagte Prognose. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ließ verlauten: "Sie werden auch beim FC Bayern keinen Spieler finden, der mit seiner Rolle auf der Bank zufrieden ist. Mandzukic hat sehr gut gespielt, wir wissen, welchen Wert er hat." Den eines Jokers?

Kapitän Philipp Lahm gibt sich da zwar gewohnt diplomatisch. "Wir können mit echter Sturmspitze spielen und auch ohne. In der Vorbereitung haben wir beides gesehen - und beides hat ganz gut funktioniert." Aber darauf könnte es hinauslaufen - wenn es nicht so gut läuft mit Guardiolas System, braucht's eben doch den klassischen Mittelstürmer – wie in der Triple-Saison unter Jupp Heynckes. Guardiola sagt: "Ich weiß, sein Vermögen, sein Einfluss, wenn ich ihn als Einwechselspieler bringe, ist sehr hoch. So etwas braucht ein Team. Deshalb ist Mandzukic so wichtig für uns."

Quelle: ntv.de

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