Fußball

CL-Showdown im Risikogebiet Wolfsburg jagt Triple, Bayern ist "hungrig"

Doublegewinner VfL Wolfsburg will auch die Champions League holen.

Doublegewinner VfL Wolfsburg will auch die Champions League holen.

(Foto: Ralf Ibing / firo Sportphoto / P)

Nicht nur die Bayern-Männer sind auf Triple-Mission: Doublegewinner VfL Wolfsburg eröffnet beim Champions-League-Finalturnier der Frauen die Titeljagd gegen Glasgow City. Die Spiele finden im Pandemie-Risikogebiet statt. Ein deutsches Finale gegen Bayern ist möglich - wäre da nicht ein "Endgegner".

Die Triple-Jägerinnen des VfL Wolfsburg bewunderten bei strahlend blauem Himmel das schmucke Estadio Anoeta von San Sebastian. Mit zahlreichen Selfies stimmte sich der deutsche Serienmeister und -pokalsieger bei der Stadionbegehung am Donnerstag ein auf den speziellen Showdown um Europas Fußball-Krone.

Nach den Männern in Lissabon starten nun auch die Fußballerinnen im Baskenland in ihr Champions-League-Finalturnier im Corona-Modus. Die Triple-Mission im Risikogebiet beginnt für die Wölfinnen am Freitag (18 Uhr/Sport1) mit dem Viertelfinale gegen Außenseiter Glasgow City, den schottischen Meister. "Natürlich ist es unser Anspruch, diese Hürde zu nehmen", sagte Trainer Stephan Lerch zur Favoritenrolle des VfL, der den zweiten Dreifacherfolg aus Meisterschaft, Pokalsieg und Triumph in der Königsklasse nach 2013 anstrebt.

Der ist 47 Tage nach dem Sieg im Pokalfinale (4:2 i.E. gegen die SGS Essen) nur noch drei Siege entfernt. "So schnell hat man noch nie die Champions League gewonnen", befand Alexandra Popp, die seit dem zweiten VfL-Triumph 2014 vergeblich versucht hat, den Henkelpokal wieder nach Wolfsburg zu holen. Die Kapitänin ist überzeugt: "Ich sehe bei uns die Qualität, den Weg ins Finale zu schaffen."

Beim Geisterturnier ist sogar ein deutsches Finale möglich. Doch dazu müsste Vizemeister Bayern München am Samstag (20 Uhr/Sport1) erst einmal den üblichen "Endgegner" aus dem Weg räumen: Olympique Lyon, dessen Starensemble um Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan den Wettbewerb zuletzt viermal in Folge gewann. Doch inspiriert vom Triumphzug der männlichen Kollegen sieht der FC Bayern den K.o.-Modus beim neuntägigen Turnier als Vorteil. "Unbedingt", so Trainer Jens Scheuer, wolle man erstmals den Henkelpott holen: "Natürlich sind wir hungrig."

Sonderregel für Neuzugänge

Lyon sei zwar der "Topfavorit, aber damit können wir gut leben, denn wir haben mehr zu gewinnen als zu verlieren." Zur Einstimmung auf das Duell im San Mames von Athletic Bilbao durften die Bayern-Frauen am Dienstag ein Training in der Allianz Arena absolvieren. "Es ist doch etwas anderes, in einem großen Stadion aufzulaufen und das beeindruckende Feeling wirken lassen zu können", erläuterte Scheuer.

Während die Bayern erst am Freitagmorgen aufbrachen, reiste Wolfsburg bereits am Mittwoch per Charterflug von Braunschweig nach Bilbao, wo gleich eine Corona-Testung anstand. Das strenge Uefa-Hygienekonzept ähnelt den Vorgaben beim Bundesliga-Restart. Die steigenden Fallzahlen in Spanien und die damit verbundene Reisewarnung des Auswärtigen Amtes änderte nichts an den Abläufen. VfL-Coach Lerch schwärmte von "hervorragenden Bedingungen" in San Sebastian: "Alle können sich freuen, auf dem Platz stehen und endlich loslegen zu können."

Wolfsburgs möglicher Halbfinalgegner Atletico Madrid (mit Turid Knaak) konnte nach fünf Corona-Fällen vergangene Woche nur eingeschränkt trainieren. Im spanischen Viertelfinal-Duell am Freitag ist somit der FC Barcelona favorisiert. Den letzten Halbfinalisten ermitteln der FC Arsenal (mit Leonie Maier) und Paris St. Germain (mit Sara Däbritz) am Samstag.

Prognosen erschwert aber eine Sonderregel: Die Frauen-Teams durften aufgrund der Pandemie-Auswirkungen sechs Neuzugänge für ihre Kader nominieren, wobei nur drei dieser Spielerinnen schon für einen anderen Viertelfinalisten aufgelaufen sein dürfen. Somit können etwa die Toptransfers Lena Oberdorf (Wolfsburg) und Lea Schüller (München) gleich in der Königsklasse debütieren.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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