Fußball

Später K.o. für Abstiegskämpfer Wolfsburg schwimmt, aber Werder geht unter

Im strömenden Regen von Bremen läuft deutet lange viel auf ein torloses Unentschieden hin. Am Ende steht eine bittere Niederlage für Werder Bremen.

Im strömenden Regen von Bremen läuft deutet lange viel auf ein torloses Unentschieden hin. Am Ende steht eine bittere Niederlage für Werder Bremen.

(Foto: xim.gs)

Fußball-Bundesligist Werder Bremen steht das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals, im strömenden Regen hat sich die Lage noch verschärft: Der VfL Wolfsburg gewinnt ein 0:0-Spiel doch noch und holt wichtige Punkte, die Bremen am Ende fehlen könnten.

Für Werder Bremen rückt der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga immer näher. Vier Tage nach dem 0:3 im Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt verlor der Tabellenvorletzte auch das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0). Das entscheide Tor bei strömendem Regen köpfte der Niederländer Wout Weghorst erst in der 82. Minute.

"Es wird immer schlimmer", sagte Werders Davy Klaassen. "Wenn wir nicht gewinnen, dann wird es immer schwerer, die Klasse zu halten." Die Bremer sind im heimischen Weser-Stadion mittlerweile seit mehr als neun Monaten ohne Sieg. Am Sonntag verpassten sie es auch noch, nach Punkten wenigstens mit Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz gleichzuziehen. Mainz 05 auf dem ersten direkten Nicht-Abstiegsplatz ist jetzt schon sechs Punkte entfernt. Wolfsburg dagegen rückte durch den Sieg auf Europa-League-Rang sechs vor.

Hoffnung macht nur das Restprogramm

"Das ist enttäuschend, aber alles ist noch möglich. Wir haben nur drei Punkte bis Düsseldorf, wir geben alles bis zum Ende", sagte Kapitän Niklas Moisander. Hoffnung macht jetzt nur noch das vermeintlich lösbare Restprogramm an den letzten vier Spieltagen. Zwar geht es im nächsten Heimspiel gegen den alten und wahrscheinlich auch neuen deutschen Meister Bayern München. Doch die anderen drei Gegner heißen SC Paderborn, Mainz 05 und am letzten Spieltag 1. FC Köln.

Wolfsburg dagegen rückte durch diesen Sieg wieder auf den sechsten Platz vor und hat die erneute Qualifikation für die Europa League weiter in der eigenen Hand.  "Werder hat alles in die Waagschale geworden und war sehr aggressiv. Das war nicht ganz einfach für uns, aber wir haben diesen Test heute bestanden", sagte Maximilian Arnold. Noch an den Tagen vor dem Spiel hatten sich beide Vereine öffentlich beharkt. Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner monierte das lautstarke Verhalten der Bremer Ersatzspieler während eines Geisterspiels. Werders Sportchef Frank Baumann wies das entschieden zurück. Doch kurz vor dem Anpfiff sprachen beide Teams dann mit einer Sprache: Alle Spieler gingen rund um den Mittelkreis symbolisch in die Knie, um sich so den weltweiten Protesten gegen Rassismus anzuschließen.

Stabil in der Abwehr, harmlos im Angriff

Nicht mit dabei beim Protest und auch beim Anpfiff waren die beiden vermeintlich besten Bremer Angreifer Milot Rashica (Sprunggelenksverletzung) und der erst später eingewechselte Leonardo Bittencourt. Ohne sie verstärkte Trainer Florian Kohfeldt die Defensive, setzte auf eine Fünfer-Abwehrreihe und stabilisierte das Gefüge damit im Vergleich zum 0:3 gegen Frankfurt merklich. Werder hielt das Spiel ausgeglichen und hatte durch die beiden Ersatzstürmer Joshua Sargent (24.) und Yuya Osako (31.) auch zwei gute Möglichkeiten.

Doch bei den Bremern läuft das in dieser Saison eben so: Haben sie ein Problem (hinten) vermeintlich in den Griff bekommen, tut sich an anderer Stelle (vorne) gleich ein anderes auf. In dieser Besetzung war Werder im Angriff zu harmlos. Denn im gegnerischen Strafraum kam die Mannschaft kaum einmal zum Abschluss. Wolfsburg war von der Spielanlage her besser, machte daraus aber lange Zeit zu wenig.

Immerhin hatte der VfL die zunächst beste Chance des Spiels, als Weghorst schon in der 13. Minute frei vor Jiri Pavlenka auftauchte. Der Bremer Torwart entschärfte den Schuss aber. Nach der Pause setzten starker Regen und auch Gewitter ein. Und die Bremer fühlten sich zunächst auch ein wenig an den Verlauf des Frankfurt-Spiels erinnert. Wolfsburg wurde stärker und Werder hatte Mühe, dem Tempo der physisch stärkeren Gäste zu folgen. Doch diesmal hielt der Abstiegskandidat noch einmal dagegen und zwang dem VfL einen zweikampfintensiven Fight um jeden Quadratmeter des Feldes auf. Aber auch das ging nur bis zur 82. Minute gut.

Quelle: ntv.de, Sebastian Stiekel, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen