"Auftragsarbeit" vom PatronWoltemade enthüllt Whatsapp von Uli Hoeneß
Nick Woltemade wechselt statt zum FC Bayern München in die Premier League - auch trotz des Einsatzes von Bayern-Patron Uli Hoeneß. Der aber erweist sich als guter Verlierer des Transfergetöses.
Wochenlang buhlt der FC Bayern München im Sommer um Nick Woltemade, der Rekordmeister will den Blitz-Aufsteiger der vergangenen Saison unbedingt verpflichten. Auch der Spieler will den Wechsel, doch am Ende der Transferposse steht eine schwere Demütigung für den FC Bayern - weil Woltemades Ex-Klub VfB Stuttgart den immer verzweifelteren Bundesliga-Krösus gnadenlos vor der Tür stehen lässt.
Auch Bayern-Patron Uli Hoeneß, der eigentlich keine Aufgaben mehr im Tagesgeschäft hat, setzte sich persönlich für den schließlich geplatzten Wechsel ein. Bekanntlich wechselte der DFB-Stürmer schließlich doch noch - allerdings nach England, weil Newcastle United locker zahlte, was Woltemade dem FC Bayern nicht wert war. Hoeneß, so verrät Woltemade nun, zeigte sich als guter Verlierer des Werbens um ihn.
"Herr Hoeneß hat mir eine Whatsapp zukommen lassen und mir alles Gute für die neue Saison gewünscht", sagte Woltemade, der mit fünf Treffern aus den ersten zwölf Spielen stark in der Premier League angekommen ist, dem "Stern". Die moderne Kurznachricht von Hoeneß, der kommunikativ als Vertreter der alten Schule gilt, sei "wohl in diesem Fall eine Auftragsarbeit" gewesen. "Ich habe mich jedenfalls sehr über die Wertschätzung gefreut, die Herr Hoeneß mir entgegengebracht hat."
"Überlegen musste ich eh nicht"
Schon während der ewigen Verhandlungen rund um den angestrebten Woltemade-Wechsel, bei dem der FC Bayern München seine Schmerzgrenze Schritt für Schritt bis auf 55 Millionen Euro erhöht hatte, hatte Hoeneß großen Eindruck beim Nationalspieler hinterlassen: Hoeneß sei eine sehr bekannte Person, "die Gespräche mit ihm waren angenehm, er hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben. Aber jetzt bin ich glücklich, in Newcastle zu sein", sagte der Stürmer der "Bild"-Zeitung. Der in Transferfragen lange erfolgsverwöhnte FC Bayern zog trotz des Hoeneß-Werbens den Kürzeren, Medien sprachen davon, dass der VfB Stuttgart den Rekordmeister "am Nasenring durch die Manege gezogen" habe.
Der aus dem saudi-arabischen Staatsfonds finanziell prächtig ausgestattete Premier-League-Klub hatte kurz vor Ende der Transferperiode ein Angebot über 85 Millionen Euro nach Stuttgart gefunkt. Dann ging alles ganz schnell: "Ich hatte zwei Tage Bedenkzeit. Aber lange überlegen musste ich eh nicht, denn Newcastle United ist ein toller Klub, der in der stärksten Liga der Welt spielt. Mein Ziel ist es immer gewesen, mich mit den Besten zu messen", verriet Woltemade dem "Stern".
