Fußball

Erbärmliches Spiel der Arminia Wütender Kramer zerlegt Bielefelds Fußballer

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(Foto: dpa)

Arminia Bielefeld ist durch die krachende und durchaus skurrile Bundesliga-Pleite beim FSV Mainz 05 auf einen Abstiegsplatz gestürzt. Trainer Frank Kramer spricht danach Klartext - und fordert Selbstkritik von seinen Spielern. Die stellen einen Negativrekord des Klubs ein.

Es brodelte gewaltig in Frank Kramer. Und so schickte der Trainer von Arminia Bielefeld seine geprügelten Profis mit einer knallharten Ansage in die anstehende Länderspielpause. "Note 6, sitzen bleiben", schimpfte der frühere Gymnasiallehrer nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz. Jeder müsse sich nun "den Spiegel vorhalten, die Ärmel hochkrempeln und ein anderes Gesicht zeigen - ein ganz anderes".

Schließlich rauscht die Arminia nicht erst durch das 0:4 (0:1) beim FSV Mainz 05 ungebremst in Richtung Liga zwei. Erst ein Blitz-Gegentor, dann das Mainzer Elfmeter-Festival - es war die vierte Pleite in Folge, dazu blieb die Arminia zum vierten Mal nacheinander ohne eigenen Treffer und stellte den Vereins-Negativrekord aus der Vorsaison ein. Die Bilanz, aber auch die Aussichten sind düster.

Von "ausgiebigem Redebedarf" sprach Kramer deshalb. "Es ist wichtig, dass auch die Spieler selbstkritisch und schonungslos damit umgehen. Jeder muss sich Fragen stellen - und Antworten finden", forderte der Coach, der eben jene Antworten ebenfalls bis zum enorm wichtigen Abstiegsduell mit dem VfB Stuttgart parat haben muss. Es ist ein ganz anderes Auftreten gefragt im Vergleich zur arg bedenklichen Leistung in Mainz. Kein Wille, keine Leidenschaft, keine Offensiv-Power - Bielefeld lieferte eine der schlechtesten Saisonleistungen und verursachte mit "plumpem Verhalten" (Kramer) gleich drei Foulelfmeter. Moussa Niakhate (65.), Jonathan Burkardt (75.) und Marcus Ingvartsen (79.) bedankten sich.

"So wie heute ist es zu billig"

"Wie wir aufgetreten sind, geht es nicht. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen", sagte Manuel Prietl, der ebenfalls stümperhaft verteidigt hatte und maßgeblich an zwei Mainzer Elfmetern beteiligt war. Das Team müsse sich nun "ganz schnell schütteln". Schon nach 27 Sekunden hatte Burkardt den Bielefelder Tiefschlaf erstmals genutzt. Nicht einmal die kuriose Tor-Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer, der aufgrund eines Fehlers bei der Torlinientechnik einen Niakhate-Treffer zunächst gegeben, dann aber nach Ansicht der Videobilder richtigerweise wieder zurückgenommen hatte, brachte den Ostwestfalen etwas Schwung.

"Man muss ganz klar fragen: Warum haben wir das in keinster Weise auf den Platz gebracht, wie wir es angehen wollten?", sagte Kramer und ergänzte mit ernstem Ton: "Warum setzt sich der Gegner einfach zu oft durch? Warum setzen wir uns nicht durch, wenn wir Richtung gegnerisches Tor gehen?" Es brauche nun "eine Bestandsaufnahme. Wir müssen Klartext reden, warum und wie so etwas zustande kommen kann". Im Kampf um den Klassenerhalt muss die Arminia schnellstens die Kurve kriegen. "So wie heute ist es zu billig", sagte Kramer: "In allen Bereichen war es ungenügend. Das muss der Tiefpunkt gewesen sein."

Quelle: ntv.de, tno/sid

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