Fußball

Berater droht mit Wechsel Wunderkind Moukoko muss endlich spielen

Gegen Hoffenheim war Moukoko am Samstag mal wieder für ein paar Minuten auf dem Platz.

Gegen Hoffenheim war Moukoko am Samstag mal wieder für ein paar Minuten auf dem Platz.

(Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur)

Lange bevor Youssoufa Moukoko zum ersten Mal in der Bundesliga aufläuft, wird er als der kommende Star des Weltfußballs bezeichnet. Er wird in den Himmel geschrieben. Dann folgen Debüt, Verletzungen und wenig Tore. Aktuell kämpft er um Einsatzzeiten. Sein Berater macht Druck.

Der irrsinnige Hype um Youssoufa Moukoko fand am 21. November 2020 seinen Höhepunkt im menschenleeren Olympiastadion. Die Welle hatte sich lange, lange Jahre aufgebaut. Weit über 100 Tore für die Jugendmannschaften des BVB, ein paar für die U-Teams des DFB, Geburtstagsgrüße von Lionel Messi und die unglaublichsten Erzählungen über dieses Talent, das den deutschen, ach, den Weltfußball in Zukunft dominieren würde.

"Er ist das größte Talent im Weltfußball", schwärmte Dortmunds Superstar Erling Haaland nach dem ersten Auftritt Moukokos. Der war damals im November 2020 nur einen Tag nach seinem 16. Geburtstag für die letzten Minuten bei dem 5:2 gegen Hertha BSC vom damaligen BVB-Trainer Lucien Favre aufs Feld geschickt worden. Wenige Wochen danach war erst Favre Geschichte - und dann auch der Hype um Moukoko, der von Verletzungen geplagt auch 14 Monate nach seinem Debüt beim BVB weiterhin auf seinen Durchbruch wartet.

In dieser Saison langte es gerade einmal zu elf Einsätzen im Profi-Team und nur einem Startelf-Einsatz - im Supercup gegen die Bayern. In seinen 187 Minuten gelang ihm kein Tor und nur eine Torbeteiligung. Auf seinen vierten Bundesliga-Treffer wartet er seit März 2021. Hinter Haaland und Sommer-Neuzugang Donyell Malen ist er momentan maximal auf Platz drei der Stürmer-Hierarchie. Zeit wartet auf niemanden. Auch nicht auf derart gehypte Spieler.

Nun ist der deutsche U-21-Nationalspieler immer noch erst 17 Jahre und zwei Monate alt, doch langsam beginnt die Ungeduld in ihm zu wachsen. Unter Vertrag bei Borussia Dortmund bis 2023 lässt sich das vor allen Dingen auch an dem Auftaktstatement zu den bald anstehenden Vertragsverhandlungen ablesen. Die werden mit harten Bandagen geführt. Das legen jetzt auch Äußerungen des Moukoko-Beraters Patrick Williams nahe.

Haaland-Verletzung als Chance

"Es ist kein Selbstgänger, dass Youssoufa beim BVB verlängert", sagte Williams in der "Bild" und verwies dabei auf die fehlende Einsatzzeiten des Youngsters, der zuletzt vor seinem Comeback nach langer Muskelverletzung sogar Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln musste. "Ja, er ist durch Verletzungen in dieser Saison immer wieder ein bisschen zurückgeworfen worden. Ja, die Konkurrenz beim BVB ist natürlich groß. Aber die Spielzeit, die er in der jetzigen Phase seiner Karriere braucht, bekommt er in Dortmund derzeit kaum. Da machen wir uns natürlich Gedanken, was das Beste für die Zukunft ist."

Der Berater baute eine Drohkulisse auf. "Natürlich haben viele Vereine Interesse an Youssoufa, das ist ja kein Geheimnis. Sein Vertragsende im Sommer 2023 rückt näher, das haben die Top-Klubs auf dem Zettel", sagte Williams über das Interesse nicht näher genannter Vereine aus England und Spanien.

Der Zeitpunkt des Vertragsgetöses ist natürlich clever gewählt. Mit Haaland droht Dortmunds zentraler Stürmer in den nächsten Wochen auszufallen. Der Norweger zog sich bekanntlich beim 3:2 in Hoffenheim eine Muskelverletzung zu und könnte wochenlang ausfallen. Als erster Ersatzmann gilt Moukoko, der jetzt zeigen kann, dass das Interesse der Topklubs gerechtfertigt ist. Und dass der irrsinnige Hype um den immer noch erst 17-jährigen Stürmer gerechtfertigt war.

Quelle: ntv.de, sue

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