Fußball

Tage des Trainers wohl gezählt Wutrede stellt Glasner endgültig ins Eintracht-Abseits

Glasner und die Eintracht - vom Traum-Duo zum Albtraum-Duo?

Glasner und die Eintracht - vom Traum-Duo zum Albtraum-Duo?

(Foto: IMAGO/Michael Weber)

Der Ausraster von Oliver Glasner auf eine Journalistenfrage ist der neue unrühmliche Tiefpunkt der anhaltenden Krise bei Eintracht Frankfurt. Vom Erfolgscoach degradiert sich der Österreicher zum Krisen-Akteur. Seine Amtszeit beim Fußball-Bundesligisten wird wohl bald zu Ende gehen.

Die Amtszeit von Cheftrainer Oliver Glasner bei Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt nähert sich wohl dem Ende. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll der 48 Jahre alte Österreicher die Hessen trotz seines Vertrags bis 2024 spätestens in diesem Sommer verlassen. Die Frage sei derzeit nur noch, ob die Eintracht und Glasner bereits vor dem Pokalfinale am 3. Juni in Berlin eine Trennung vollziehen oder erst nach Saisonende. Der Verein wollte zu dem Bericht auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.

Laut "Bild" soll es in den kommenden Tagen ein Krisengespräch zwischen Glasner und Sportvorstand Markus Krösche geben. Darin soll geklärt werden, wann Glasners Zeit am Main endet. In der Vorsaison hatte er mit der Eintracht die Europa League gewonnen und damit den erstmaligen Einzug in die Champions League vollbracht.

Gerüchte über einen Nachfolger gibt es ebenfalls bereits. Dino Toppmöller, früher Co-Trainer des FC Bayern und von RB Leipzig, könnte demnach auf Glasner folgen. Toppmüller spielte als Profi für die Eintracht, sein Vater Klaus trainierte die Hessen. Als Assistent von Julian Nagelsmann vertrat der 42-Jährige seinen Chef beim Rekordmeister aus München sogar in mehreren Spielen, als dieser ausfiel. Als weiterer Kandidat soll der 35-jährige Matthias Jaissle im Gespräch sein. Der frühere Spieler der TSG Hoffenheim trainiert derzeit den österreichischen Topklub RB Salzburg.

Frankfurt steckt in der Krise

Aktuell steckt der Traditionsklub aus Frankfurt in der Krise. Das 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim war das zehnte sieglose Spiel in der Fußball-Bundesliga in Serie. Dabei verlor Glasner mehrfach die Beherrschung. Auf dem Rasen sah er für eine Undiszipliniertheit die Rote Karte, in der Pressekonferenz setzte er zu einer Wutrede an. Alle Spieler sowie Sportvorstand Krösche äußerten sich nicht, am Sonntag wurde Glasner dann in aller Deutlichkeit von Vorstandssprecher Axel Hellmann für sein Interview gerügt: "Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen", kommentierte er.

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Hellmann zweifelte zudem erstmals öffentlich eine gemeinsame Zukunft mit dem Trainer an. "Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen", sagte Hellmann bei "Bild".

Die Eintracht wollte im Frühjahr mit Glasner über 2024 hinaus verlängern. Doch der Coach nahm zunächst nicht an und begründete dies so: "Wenn ich egoistisch bin, verlängere ich den Vertrag, bekomme mehr Kohle, lasse mir eine Ausstiegsklausel reinschreiben, und wenn sie mich rausschmeißen, bekomme ich auch mehr Kohle. Das ist Egoismus. Aber das mache ich nicht, denn es geht mir um viel mehr als diese Banalitäten."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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